FELSENTAUBEN
Zur Familie der Felsentauben gehoren etwa 14
Unterarten. Diese Unterarten sollen hier nicht beschrieben werden, denn sie sind
fur uns Taubenzuchter nicht von so grober Bedeutung.
Alle Felsentauben (Abb.
6) haben zwolf Steuerfedern und tragen die Schwingen auf dem Schwanz. Sie sind
oberseits mohnblau bis aschgrau und haben zwei schwarze Flugelbinden sowie eine
schwarze Schwanzbinde. In der Zeichnung kommen bei den einzelnen Unterarten
geringe Abweichungen vor. So findet man bei einzelnen Unterarten mitunter
blaugehammerte oder sogar schwarze Felsentauben, die in der Fachliteratur schon
beschrieben worden sind.
Die Unterseite der normal gefarbten Felsentaube ist
mohnblau, der Kopf hellschiefergrau, der Hals bis zur Brust dunkelschieferfarbig
mit Glanz, der Unterrucken bei einigen Unterarten blau, bei anderen weib. Die
Steuerfedern sind dunkelmohnblau, am Ende schwarz. Die beiden auUeren
Steuerfedern sind an ihrer AuUenseite weib. Diese Zeichnung findet sich bei den
blauen Haustaubenrassen wieder.
Die Felsentauben gehen nickend, fliegen
vortrefflich, oft mit einem pfeifenden Gerausch und klatschen beim Flug mitunter
mit den Flugeln. Baume werden als Sitzgelegenheit gemieden. Beim Trinken waten
sie zuweilen in das Wasser hinein. Die agyptischen Felsentauben sind sogar in
der Lage, sich direkt auf flieUendem Wasser niederzulassen. Sie lassen sich von
den Wellen tragen, trinken dabei und erheben sich vom Wasser aus wieder in die
Luft - eine fur Tauben auUergewohnliche Fahigkeit!
Als Nistplatz
bevorzugen Felsentauben Hohlen oder Vorsprunge an steilen Felswanden. Sie sind
jedoch so anpassungsfahig, dab man ihre Nester schon in unterirdischen
Wasserkanalen in Afrika gefunden hat. Die in Europa (Jugoslawien. Schottland)
anzutreffende Felsentaube tragt den wissenschaftlichen Namen "Columba livia l."
Sie ist blau mit zwei dunklen Flugelbinden. In Schottland und auf den
Faroerinseln kommen auch Blaugehammerte vor.
Zu den nachsten Verwandten der
Felsentaube sind die Schneetaube aus dem Himalaja (Columba leuconata) und die
Klippentaube (Columba rupestris) zu zahlen. Die Klippentauben kommen vorwiegend
in der Mongolei, Turkestan, Tibet, Nordchinii und Korea vor. Sie sind heller als
die Felsentaube und zeigen auUerdem eine weibe Schwanzbinde.