GRUPPE II WARZENTAUBEN
Tauben dieser nicht sehr groben
Gruppe zeichnen sich durch ubermabige GroUe der Nasenwarzen, also der Haut, die
die Nasenlocher uberdeckt, aus. AuUerdem sind ihre Augenringe ausgepragter als
bei den ubrigen Taubenrassen. Die "UrUBagdetten" zeigten einst auch starkere
Nasenwarzen. Die Vorfahren der Warzentauben sind im Orient anzusiedeln, wo sie
zu Botenzwecken verwendet wurden. Diese alten Botentauben hatten warzige
Nasenhaute und starke Augenringe, massiver als bei unseren heutigen Brieftauben
ausgepragt. Am Persischen Carrier labt sich dies noch sehr gut ableiten, da er
ohne wesentliche Veranderungen vom Altertum bis heute weitergezuchtet worden
ist. Dagegen ist beim Carrier die Entwicklung zu extrem groben Nasenwarzen
festzustellen. Erheblich verbessert wurde die Warzenbildung bei Dragoon und
Indianer, die ebenfalls zu den Warzentauben gehoren. Es schlieUen sich die
Bagdetten an, deren Nasenwarzen und Augenringe nicht so auffallig entwickelt
sind. Bei ihnen ist der Schnabel haufig stark und lang, bei einigen sogar
gebogen, wie z.B. bei der Nurnberger Bagdette. Die ubrigen Bagdettentypen sind
mehr oder weniger nahe miteinander verwandt. Alle Rassen dieser Gruppe durften
auf einen orientalischen Urtyp zuruckzufuhren sein, wobei die alte Turkische
Taube zusammen mit dem Persischen Carrier bei der Entstehung der meisten
Warzentauben und Bagdetten Pate gestanden haben durfte. Alle Bagdetten und
Warzentauben sind grobe und schwere Tauben, am starksten jedoch ist die
Turkische Taube selbst. Die meisten Vertreter dieser Gruppe sind glattfuUig und
Ukopfig. Ausnahmen stellen die federfuUigen Chinesischen Indianer und die
Turkische Taube selbst dar, die fruher auch kappig vorkam. Ebenso gibt es in der
Slowakischen und Tschechischen Republik kappige Bagdetten. und auch der Indianer
wurde fruher einmal mit Kappe gezuchtet.