8. SCHWEIZER FARBENTAUBEN

Die Schweizer Farbentauben bilden eine eigenstandige Untergruppe innerhalb der Farbentaubenfamilie. Die Mehrzahl von ihnen ist spitzkappig, einige sind behost oder haben kurze, die Zehen bedeckende FuUbefiederung. Da sich Aargauer, Berner, Thurgauer und Wiggertaler nur durch Farbe und Zeichnung unterscheiden, ist fur sie ein einheitlicher Standard erarbeitet worden, an den schlieUlich nur die einzelnen Farbschlage und Zeichnungen unter den zuvor genannten Rassenamen bzw. geographischen Bezeichnungen angefugt werden. Daruber hinaus zahlen zu dieser Gruppe noch Luzerner und Zuricher weibschwanze. Der erstgenannte Rassenkreis zeigt schnittige, elegante, etwas aufgerichtete Feldtaubenform. Den leicht gezogenen Kopf mit hochgewolbter Stirn ziert eine hoch angesetzte Spitzkappe. Deren Federn sollen vom Hinterhals bis zur Haubenspitze einen scharfen Kamm bilden. Die Augen sind dunkelbraun mit Ausnahme der Berner Lerche, die lebhaft orangerote Iriden besitzt. Der Augenrand ist schmal, fein, unauffallig und gleichmabig, der lange Schnabel je nach Gefiederfarbe hell bis schwarz. Die Schnabelwarzen sind sehr fein. Der Hals ist mittellang mit gut ausgerundeter Kehle, die Brust nur wenig breit. Der Rucken fallt leicht nach hinten ab. Die Flugel sind fest geschlossen und liegen leicht auf dem Schwanz auf, der ziemlich lang und gut geschlossen ist. Die Laufe sind mittellang und unbefiedert mit Ausnahme des Aargauer weibschwanzes, der uber kurze, die Zehen bedeckende, geschlossene Latschen verfugt.

Bei den AARGAUER WEISZSCHWUNZEN stellt sich die besagte FuUbefiederung dergestalt dar, dab die Federn die Zehen bedecken und einen kleinen Kreis bilden sollen. Das uberwiegende Gefieder einschlieUlich Schwanzkeil ist farbig, weib nur der Schwanz mit der Schwanzdecke. Die Farbschlagskala umfaUt Schwarz, Braun, Rot, Gelb, Blau ohne Binden, jeweils auch mit weiben Binden oder weibgeschuppt, dabei SchwarzU und BraunU weibgeschuppt mit oder ohne Finkenzeichnung, sodann Blau mit Binden, Blaugehammert, Blaufahl mit oder ohne Binden, Rotfahl, RotfahlUGehammert und Kupferrot.

Die BERNER TAUBEN weisen die gleiche schnittige und elegante Feldtaubenfigur mit einer Korperlange von 33 bis 37 cm auf, sind mittelhoch gestellt und glattfuUig. Gemab der Gefiederzeichnung unterscheidet man folgende Spielarten:

EINFARBIGE SCHWEIZER TAUBEN (Abb. 232): Da Berner und Thurgauer Typ sich in der Korperform nicht unterscheiden, sind auch deren einfarbige Varianten nicht auseinanderzuhalten, die man daher zusammenfassend als "Einfarbige Schweizer Tauben" bezeichnen mubte. Bekannt sind weibe, Schwarze, Braune, Rote, Gelbe, Blaue ohne Binden, alle auch in weibbindig, SchwarzUweibgeschuppte, BlauUweibgeschuppte, Blaue mit schwarzen Binden, Blaugehammerte, Katzgraue (Blauschimmel), Blaufahle mit und ohne Binden, BlaufahlUGehammerte, Rotfahl, RotfahlUGehammerte, Gelbfahle und Gelbfahlgehammerte.

EINFARBIGE SCHWEIZER TAUBE, schwaiv (Foto Wolters)

Die blauen Farbschlage der Berner Tauben werden BERNER BLAUSCHWUNZE genannt. Sie sind am ganzen Korper gleichmabig blau, der Hals ist etwas dunkler und zeigt viel Glanz. Die Schwungfedern sind ebenso wie die Schwanzbinde dunkel. Es kommen Hohlblaue, Blaue mit schwarzen Binden, Blaugehammerte, Blaue mit weiben Binden und BlauUweibgeschuppte vor. Die Berner Blauschwanze werden neuerdings zu den Einfarbigen Schweizer Tauben gerechnet.

Die BERNER LERCHEN (Abb. 233) haben eine hellgraue Grundfarbe. Die Schwingen sind etwas dunkler. Der Hals zeigt feinen grunen Schimmer. Die Brust isl leuchtend goldgelb. Zum Bauch und zum Genick hin verlauft diese Tonung rasch in die Grundfarbe. Flugelschild und Rucken zeigen scharf getrennte Dreieckszeichnung in dunkelgrauer Farbe mit leicht braunlichem Schimmer.

BERNER LERCHH (Foto Wolters)

BERNER RIESELKOPF. schwarz. (Foto Stauber)

Die BERNER RIESELKOPFE (Abb. 234) sind am ganzen Korper tiefschwarz, nur der Kopf ist bis etwa 2 cm unterhalb des Schnabels weib getigert. Diese Zeichnung, "Rieselung" genannt, soll 50 % der Grundfarbe am Kopf uberdecken. Daneben gibt es auch Tiere mit zusatzlicher weiber Flugelrose und solche mit "Schnauzchen", das sind einige vom Schnabelwinkel abstehende weibe Federn. Berner Rieselkopfe gibt es vereinzelt auch glattkopfig.

Die BERNER SPIEGELSCHWUNZE sind am ganzen Korper gleichmabig leuchtend blau gefarbt, nur am Rucken etwas heller. Der Hals zeigt grunen Glanz, Schwanz und Schwungfedern sind dunkler. Das Flugelschild ist hohlig. Der Schwanz zeigt eine dunkle Binde, vor der sich auf jeder Feder ein weiber, ovaler Fleck befindet. Dieser "Spiegel" soll klein sein und sich von der Grundfarbe scharf abheben. Auf den auUeren Schwanzfedern sind diese Abzeichen meist grober.

Die BERNER GUGGER haben blaue Grundfarbe mit regelmabig schwarz gehammertem Flugelschild. Dabei verfugen sie uber einige weibe Federchen an Kopf und Hals mit einem kleinen weiben Stirnfleck uber dem Schnabelansatz, dem "Blaschen". Unter dem Schnabel befindet sich der Latz, der nicht von weiben Federchen durchsetzt ist. Die sogenannte "Guggerzeichnung", die mit weiben Federchen durchsetzte Grundfarbe, beginnt unterhalb des Latzes wieder, geht als Band um den Hals herum und verlauft bis zur Haube hinauf. Der Schwanz ist blau mit dunkler Binde. Darum werden die Tauben auch BERNER GUGGERU BLAUSCHWANZ genannt. im Gegensatz zum BERNER GUGGERUWEISZSCHWANZ (Abb. 235). der die gleiche Zeichnung aufweist, jedoch einen weiben Schwanz zeigt. Die Gugger haben in der Regel auch an Bauch und Schenkeln einige weibe Federn.

Die BERNER WEISZSCHWUNZE (Abb. 236) sind einfarbig, weib nur die Schwanzfedern mit farbigem Keil. Sie kommen in Schwarz. Rot, Gelb, Braun und Blau ohne Binden vor, alle genannten Farben auch mit weiben Binden oder weibgeschuppt. Die SchwarzU und BraunUweibgeschuppten sind mit oder ohne Finkenzeichnung anzutreffen. Den Farbschlagreigen komplettieren Blau mit schwarU

THURGAUER MEHLFARBIGE. bindig (Foto Wolters)

BERNER WEISZSCHWANZ. schwarx (Foto Wolters)

zen Binden, Blaufahl mit oder ohne Binden, Blaugehammert, BlaufahlUGehammert. Rotfahl und RotfahlUGehammert. Die THURGAUER TAUBEN haben, wie erwahnt, die gleiche Korperform wie die Berner Tauben. Auch sie sind glattfuUig und haben immer eine Spitzkappe. Nach ihrer jeweiligen Farbe und Zeichnung werden sie wiederum in verschiedene Rassen aufgeteilt:

Die THURGAUER MEHLFARBIGEN (Abb. 237) haben am ganzen Korper eine moglichst gleichmabig verteilte mehlfarbige Grundfarbe mit zwei dunklen FlugelUund einer ebensolchen Schwanzbinde. Auf der Oberbrust prasentieren sie einen intensiv gelben, sichelformigen Kragen (Halbmond), der etwa 3 cm breit ist und an seinen Enden harmonisch im Genick verlauft. Die Spitzen des Halbmondes durfen das Genick nicht gelb farben. Die weibschwanzige Variante wird THURGAUER WEISZSCHWANZUMEHLFARBU GOLDKRAGEN genannt.

BERNER WEISZSCHWANZ. guggerfarbig (Foto Wolters)

Die MEHLFARBGENAGELTEN THURGAUER GOLDKRAGEN zeigen eine gleichmabige mehlfarbige Grundfarbe, etwas dunkler als diejenige der Vorgenannten, und tragen den gleichen Goldkragen. Das Flugelschild ist jedoch gleichmabig dunkel gehammert. Die Flugelbinden sollen dunkel und breit sein. Tiere mit weibem Schwanz sind MEHLFARBGENAGELTE THURGAUER WEISZSCHWANZUGOLDKRAGEN.

Die THURGAUER GELBELMER (Abb. 238) zeigen eine milchweibe Grundfarbe mit intensiv gelben Flugelbinden und einem Halbmond auf der Oberbrust, der an seinen Randern in die Grundfarbe ubergeht. Die gelbe Farbung des Halbmondes soll mit derjenigen der Flugelbinden ubereinstimmen.

Die THURGAUER BRAUNELMER haben ebenfalls eine milchweibe Grundfarbe, dabei aber braune Flugelbinden und einen intensiv braunen, sichelformigen Kragen (Halbmond).

Die THURGAUER SCHILDTAUBEN (Abb. 239) zeigen die ubliche Schildzeichnung: Bei weiber Grundfarbe ist das Flugelschild mit Daumenfedern farbig. 7U10 Handschwingen beiderseits sollen weib sein. Man zuchtet die Farbschlage Schwarz, Rot, Gelb, Blau mit oder ohne Binden, Blaufahl mit oder ohne Binden. Rotfahl, Gelbfahl, Blaugehammert, BlaufahlUGehammert, RotfahlUGehammert und

THURGAUER ELMER. gelb (Foto Wolters)

GelbfahlUGehammert, zudem weibbindige in Schwarz, Blau, Rot und Gelb sowie weibgeschuppte in diesen vier Farben.

THURGAUER MONCH. blauUweibgeschuppt (Foto Wolters)

THURGAUER SCHILDTAUBE. schwulV (Foto Wolters)

THURGAUER WEISSSCHWAN7. blaufahlUgehammert (Foto Wolters)

Die THURGAUER MONCHE (Abb. 240), den Thuringer Monchtauben ahnlich. unterscheiden sich von diesen nur durch die typische Schweizerform mit Spitzkappe. weib sind Kopt, Schwanz und Handschwingen. Die Kopfzeichnung beginnt etwa l cm unter dem Schnabelansatz, steigt von der Mitte der Kehle in gleichmabiger Bogenlinie an und endet in der Haubenspitze. Man kennt die Spielarten Schwarz. Blau, Rot, Gelb und Braun, auch in weibbindig und weibgeschuppt, sowie Blaugehammert und Fahl mit und ohne Binden.

Die THURGAUER WEISZSCHWUNZE (Abb. 241) besitzen im Unterschied zum Berner weibschwanz einen weiben Keil. Sie variieren in den Farbschlagen Schwarz, Blau mit und ohne Binden, Rot, Gelb und Braun, jeweils in weibbindig und weibgeschuppt, desweiteren Blaugehammert, Blaufahl mit und ohne Binden, BlauU fahlUGehammert, Rotfahl, RotfahlUGehammert, Silberfarbig (Katzgrau) mit und ohne Binden sowie Gelercht und schlieUlich weibschwanzig als MehlfarbUGoldkragen und mehlfarbgenagelte Goldkragen, die zu den weibschwanzen zu zahlen sind.

Die WIGGERTALER FARBENSCHWUNZE (Abb. 242) sind eine jungere Rasse mit ebenso schnittiger, eleganter Feldtaubenfigur. Den Kopf ziert eine Spitzkappe.

EINFARBIGE LUZERNER TAUBE. weib (Foto Wolters)

Bei weiber Gefiederfarbe ist nur der Schwanz mit dem Schwanzkeil farbig. Gezuchtete Varianten sind Schwarz, Blau, Blaufahl, Rot, Gelb und Braun.

Die LUZERNER TAUBEN (Abb. 243 u. 244) sind mittelgrob, gedrungen. spitzkappig und behost. Ihre Korperlange betragt etwa 29 bis 34 cm. Sie stammen nicht nur von Feldtauben ab, sondern in ihren Adern fliebt deutlich sichtbar auch Movchenblut. Damit unterscheiden sie sich von allen anderen Schweizer Taubenrassen. Ihr Kopf ist mittellang, eher kurz, hinter den Warzen des Schnabels gut gefullt, mit ansteigender, breiter Stirn, die im Profil mit dem Schnabel eine Gerade bildet. Die Spitzhaube ist hoch angesetzt und fest geschlossen. Die Iriden sind dunkel, der Augenrand schmal und fein, das Auge gleichmabig umgebend und unauffallig. Der kraftige Schnabel ist knapp mittellang. UnterU und Oberschnabel sollen gleichstark sein. Die Schnabelfarbe ist je nach Gefiederfarbung hell oder dunkel. Die Schnabelwarzen sind vUformig und nur mabig entwickelt. Der Hals tritt voll aus dem Korper hervor, verjungt sich zum Kopf hin und zeigt eine gut ausgerundete Kehle. Die Brust ist breit, tief und gut gerundet, der Rucken in den Schultern breit und nach hinten abfallend. Die Flugel sind kraftig, aber nicht allzu lang, die Schwingen ruhen gut geschlossen auf dem Schwanz. Die Laufe sind behost. mit wie gewickelt erscheinenden Fersengelenken, die Zehen unbefiedert. Das Gefieder soll fest am Korper anliegen.

Die EINFARBIGEN LUZERNER TAUBEN (Abb. 243) sind am gesamten Korper gleichmabig satt gefarbt. Gezuchtet werden sie in weib, Schwarz, Braun, Rot, Gelb. Blau ohne Binden, alle genannten Spielarten auch mit weiben Binden, SchwarzUweibgeschuppt, BlauUweibgeschuppt, Blau mit schwarzen Binden, Blaugehammert. Blaufahl mit und ohne Binden, BlaufahlUGehammert, Rotfahl, RotfahlUGehammert. Gelbfahl und GelbfahlU Gehammert. Bekannt sind auch Katzgraue und Gelerchte.

Die LUZERNER RIESELKOPFE sind wie ihre gleichnamigen Berner Vettern gezeichnet. Bei schwarzer Grundfarbe sind Kopf und Hals bis etwa 2 cm unterhalb des Schnabelansatzes weib getigert. Sie komme^ wiederum auch mit weiber Flugelrose und abstehenden, weiben Federn an den Schnabelwinkeln, dem Schnauzehen, vor.

Die LUZERNER KUPFERKRAGEN sind wie gleichmabig hellblauer Grundfarbe ausgestattet. Schwanz und Schwingen sind etv^s dunkler. Der Hals zeigt viel Glanz. Das Flugelschild kann hohl oder mit Binden versehen sowie gehammert sein. Die Brustfarbe zeigt sich leuchtend kupfrig bis braunrot, dabei bis zum Brustbein reichend. Der Schwanz verfugt uber eine dunkle Binde, doch kommen auch Tiere mit Spiegeln auf den Steuerfedern vor.

LUZERNER GOLDKRAGEN, bindig (Foto Wolters)

WIGGERTAUBER FARBENSCHWANZ, rol (Foto Wolters)

ZURICHER WEISZSCHWANZ. blauUweibgeschuppi (Foto Stauber)

Die LUZERNER GOLDKRAGEN (Abb. 244) prasentieren eine mehlfarbigc Grundfarbe, die wie mit Roggenmehl bestaubt wirkt. Steuerfedern und Schwingen sind dunkler, der Hals schimmert silbrig. Das Flugelschild kann mit oder ohne Binden ausgestattet sein. Die Brustfarbe ist leuchtend tiefgelb, bis sie zu Genick und Bauch hin in die Grundfarbe ubergeht. FlugelU und Schwanzbinde sollen sich dunkel abzeichnen. Luzerner Goldkragen werden auch gehammert und mit Spiegelzeichnung im Schwanz gezuchtet.

Die LUZERNER GELBELMER haben eine milchweibe Grundfarbe, wahrend die Brust leuchtend gelb gefarbt ist. Diese Farbung reicht bis zum Brustbein hinunter und verlauft am Genick allmahlich in die Grundfarbe. Die schmalen und leuchtend gelben Flugelbinden sollen farblich mit der Brustfarbe ubereinstimmen.

Die LUZERNER BRAUNELMER sind mit der gleichen milchweiben Grundfarbe wie der vorstehende Farbschlag versehen: leuchtend braun ist aber ihre Brust. Die schmalen braunen Flugelbinden sollen wiederum mit dem Farbton der Brust identisch sein.

Die LUZERNER LERCHE wird zu den Kupferkragen gerechnet. Bei blauer Grundfarbe sind Flugelschilder und Rucken mit dunklen, runden bis dreieckigen Flecken bedeckt. Die Brust ist leuchtend kupfrigUbraunrot.

Die LUZERNER SCHILDTAUBEN werden in folgenden Farbschlagen gezuchtet: Schwarz, Rot, Gelb, Blau ohne Binden, alle auch mit weiben Binden sowie weibgeschuppt, Blaue zudem auch mit schwarzen Binden, ferner Blaugehammert. Blaufahl, BlaufahlUGehammert, Rotfahl, RotfahlUGehammert, Gelbfahl und GeihUfahlUGehammert.

Die LUZERNER WEISZSCHWUNZE sind die letzte zu nennende Spielart der Luzerner Tauben. Bei einfarbigem Restgefieder ist nur der Schwanz weib, der Schwanzkeil hingegen farbig. An Variationen kennen wir Schwarz, Braun, Rot. Gelb, Blau ohne Binden, alle auch mit weiben Binden oder weibgeschuppt, dabei die BraunU und SchwarzUweibgeschuppten oft mit Finkenzeichnung, sodann Blau mit schwarzen Binden, Blaugehammert, Blaufahl mit oder ohne Binden, BlaufahlUGehammert, Rotfahl, RotfahlUGehammert, Katzgrau und Mehlfarbig.

Die ZURICHER WEISZSCHWUNZE (Abb. 245) sind eine eigenstandige Rasse. die den vorgenannten Typen nicht entspricht. Sie sollen aus federfuUigen Feldtauben entstanden sein, verkorpern eine schlanke Feldtaubengestalt und sind im Gegensatz zu den ubrigen Schweizer Farbentauben glattkopfig und behost. Der Kopf ist gut gerundet mit steil aufsteigender Stirn. Die Augen sind dunkelbraun, der sie umgebende Rand ist schmal und unauffallig. Die Farbe des langen und schlanken Schnabels richtet sich nach derjenigen des Gefieders. Die Schnabelwarzen sind nur wenig entwickelt. Der Hals ist mittellang und schlank, die Brust ebenso wie der Rucken nur mabig breit. Die Flugel liegen auf dem mittellangen Schwanz. Die Laufe sind verhaltnismabig kurz, dabei dicht behost. An Farbschlagen waren Schwarz, Rot. Gelb, Braun, Blau mit und ohne Binden, alle wiederum auch weibbindig und weibgeschuppt - SchwarzU und BraunUweibgeschuppte mit Finkenzeichnung UBlaufahl mit und ohne Binden, Blaugehammert, BlaufahlUGehammert, Rotfahl, RotfahlUGehammert, Gelbfahl, GelbfahlUGehammert und Gelercht aufzuzahlen.

Die GELBEN VON WIPFEL entstanden um 1950 in Schaffhausen. Es waren einfach gelbe Tauben, glattfuUig und glattkopfig, die auch schon auf Ausstellungen gezeigt wurden. Die ST. GALLENER FLUGELTAUBEN (Abb. 246), eine noch junge Rasse, zeigen die typischen Merkmale einschlieUlich der gleichen Korperform wie ThurUgauer oder Berner Tauben. Der Kopf wird von der bereits beschriebenen Spitzkappe geziert. Die Augen sind dunkel. In der Zeichnung gleichen sie den deutschen

ST. GALLER FLUGELTAUBE schwarz (Foto Stauber)

Flugeltauben: Die Grundfarbe ist weib, farbig sind Flugel und Stirnschnippe. Schwarze, Rote, Gelbe und Blaue stellen das Farbrepertoire dar.

Die THAYNGER SCHWALBENTAUBE stammt von der Nurnberger Schwalbe ab, hat im Vergleich zu dieser gleiche Korperform und ahnliche Zeichnung. Auf der farbigen Kopfplatte befindet sich allerdings eine grobe weibe Stirnschnippe.