5. AMERIKANISCHE TUMMLER Die AMERIKANISCHEN WEISZSCHLAGTUMMLER
(American Domestic Flight: Abb. 316) sind in der Gegend von New York um 1880
entstanden. Zur Erzuchtung verwendete man Elstertummler, Hollandische, Hamburger
und Hannoversche Tummler. Die Rasse flog uber New York in fest geschlossenen
Schwarmen, ihre Zuchter versuchten dabei,
fremde Tauben anzulocken und einzufangen. Gefangene Tauben wurden gegen Losegeld
zuruckgegeben. Die Tiere sind mittelgrob, der Schnabel mittellang, die Augen
hell und die Augenrander schmal und zart. Der Kopf ist glatt oder mit Haube, die
Laufe kurz und unbefiedert. Bei weiben Schwungfedern ist das ubrige Gefieder
farbig. Alle Farbschlage kommen vor, darunter auch Schecken und Tiger.
Der moderne Typ, als Ausstellungsrasse anerkannt, wird AMERIKANISCHER
MODERNER WEISZSCHLAGTUMMER (American Modern Show Flight: Abb. 317) genannt. Auch
dieser Typ ist in New York aus MarthamU und Elstertummlern entstanden. Die
Kopfform dieser Tauben gleicht derjenigen des modernen Elstertummlers. Die Tiere
sind lang und schlank, haben einen langen, dunnen Hals und lange Beine, die
immer glattfuUig sind. Der Schnabel setzt die Stirnlinie fort, die nicht ganz
waagerecht, sondern leicht gebogen verlauft. Die Augen sind perlfarbig, der
Augenrand schmal und leicht rotlich. Die Schwungfedern sind weib, das ubrige
Gefieder farbig. Man kennt alle Farbschlage einschlieUlich Schecken und Tiger.
Der ENCINO SHAKER ist eine verhaltnismabig junge Rasse, die auf
Ausstellungen in ihrer Heimat, der Stadt Eneino in Kalifornien und deren
Umgebung, schon gezeigt wurde. Sie entstand aus Kreuzungen von Elstertummlern
mit indischen
Mookee. Reichlich mittelgrob, hat sie einen
langen, schlanken Hals, mittellangen Schnabel, helle Perlaugen und ist
glattkopfig sowie glattfuUig. Enico Shaker sind zitterhalsig und kommen
einfarbig in allen Farbschlagen vor.
Die AMERIKANISCHEN PURZLERTUMMLER,
auf Ausstellungen in den USA vertreten, scheinen aus einfarbigen Komorner
Tummlern hervorgegangen zu sein. denn ein Unterschied ist kaum festzustellen.
Sie sind klein, mittelhoch gestelll. kurzschnablig und kappig. Die Augen sind
perlfarbig, Laufe und FuUe unbefiedert. Diese Tauben werden einfarbig in allen
Hauptfarben gezuchtet.
Die MACKLINUTUMMLER, erzuchtet von H. P. Macklin,
sind um 1960 mehrfach beschrieben und ausgestellt worden. Sie entstanden durch
Kreuzungen von Komorner Tummlern, Nonnchen und Peruckentauben. Es handelt sich
um mittelgrobe, mittelhoch gestellte Tauben mit mittellangem Schnabel. Die Augen
sind perlfarbig, der Kopf wird von einer Haube geziert. Die Zeichnung ist weib
mit farbigem Kopf, Hals und Schwanz. Laufe und FuUe sind unbefiedert. Schwarze,
Rote und Gelbe stellen die Farbschlagskala dar.
Die AMERIKANISCHEN
MOOKEETUMMLER, die nicht zitterhalsig wie dic echten Mookee sind, entstanden in
den USA. Man bemuhte sich einst, die Mookee nachzuzuchten, wobei jedoch nicht
zitterhalsige Tiere herauskamen, die ansonsten den indischen Mookee gleichen.
Die PARLORTUMMLER oder PARLORUBODENPURZLER sind ursprunglich in
Schottland entstanden und werden unter den englischen Tummlern beschrieben.
Die PENSOM-ROLLER, benannt nach ihrem Zuchter Pensom, sind nichts
anderes als Birmingham Roller. Auch sie werden unter den englischen
Tummlerrassen naher behandelt.
Der NEW YORKER WEISSKOPFTUMMLER ist kaum
bekannt und wird nur in seiner Heimat gezuchtet. Diese glattfuUige Rasse verfugt
uber eine Muschelhaube. Das Gefieder ist einfarbig, nur dasjenige des Kopfes
weib. Bei dieser Zeichnung werden sie in allen Farbschlagen gezuchtet. Zu ihrer
Erzuchtung verwendete man Tummler und Peruckentauben. Dadurch ist die
Muschelhaube ahnlich derjenigen des Kapuzinertummlers entwickelt.
Der
AMERIKANISCHE KAPUZINERTUMMLER steht dem Wiener Hochflieger nahe, entstanden aus
Kreuzungen von diesem mit Peruckentauben, stellt somit aber gewissermaben auch
eine Kapuzinerkopie dar. Die Tiere fliegen wie Wiener Hochflieger, sind ziemlich
klein mit langlichem und kappigem Kopf. Bei der Kopfzierde handelt es sich um
die typische Kapuzinerkappe, denn sie ist durch einen Querscheitel geteilt. Die
Augen sind perlfarbig, der Schnabel kurz, die Laufe mittellang und immer
unbefiedert. Es gibt Hellstorche wie die hellgestorchten Wiener Tummler,
Gescheckte und weibschwanze in allen Farben. Sie tragen die Schwingen auf dem
Schwanz.
HELMETS (Abb. 318) heiUen die Kalotten amerikanischer
Zuchtrichtung. Sie sind mittelschnablig. Der Kopf kann glatt oder mit
Muschelhaube versehen sein. Sie verkorpern noch den ursprunglichen, vitalen
Flugtyp der Kalotten und sollen beachtliche Flugleistungen bringen.
NUNS (Abb. 319) sind die Nonnchentummler nach
amerikanischem Geschmack. Sie sind kurz und haben eine gedrungene Figur. Sie
stammen von den europaischen Nonnchen ab, haben sich aber zu einer selbstandigen
Rasse entwickelt, sind massiger, grober, gedrungener und kurzer in der Figur als
diese geworden. Es sind weibe
Tauben mit farbigem Latz, Kopf, Schwingen und Schwanz, die in der Regel
eine federreiche Muschelhaube und volle Stirnbefiederung besitzen, so dab die
Sicht nach vorn oft eingeschrankt ist. Die Farbung des mittellangen Schnabels
richtet sich nach der Gefiederfarbe. Laufe und FuUe sind unbefiedert. Bei weibem
Gefieder sind c Kopf mit einem runden Latz, der Schwanz mit Keil sowie 7U12
Schwungfede farbig.