12. DUNISCHE TUMMLER
Die DUNISCHEN TUMMLER werden seit
Jahrhunderten in ihrer Heimat gezuchtet. Schon fruh kamen sie nach Deutschland
und wurden zunachst einmal dem deutschen Zuchtergeschmack angepaUt. Somit
entstanden die Deutschen Langschnabligen Tummler. Spater kamen erneut danische
Originaltiere zu uns und wurden nun als eigene Rasse neben den Deutschen
Langschnabligen Tummlern weitergezuchtet. Es sind zahlreiche Farbschlage und
Zeichnungsvarianten zu unterscheiden. Allen gemeinsam ist die Korperform. Es
handelt sich um kraftige, aber doch elegant gebaute Tauben mit aufgerichteter
Haltung. Der Kopf bleibt stets ohne Haube. Im Profil gesehen, bildet der Kopf
von der Schnabelspitze bis zum Hinterhals einen ununterbrochenen flachgewolbten
Bogen. Die Stirn soll seitlich gut gefullt sein. Die Augen liegen in der Mitte
des Kopfes. Die Iris ist klar und milchweib ohne Aderchen. Die Pupille soll
recht klein sein. Die Augenrander sind zweireihig, schmal und je nach
Gefiederfarbe verschieden getont. Der kraftige und mittellange Schnabel bildet
mit dem Kopf eine leicht nach unten gerichtete Linie. Die Farbung des Schnabels
ist abhangig von derjenigen des Gefieders. Die Schnabelwarzen sind klein und
rotlichweib. Der Hals ist reichlich mittellang, wird aufrecht getragen, tritt
voll aus der Brust hervor und verjungt sich nach oben. Die Kehle soll gut
ausgeschnitten sein. Die gut entwickelte Brust wird hoch und etwas nach vorn
durchgedruckt getragen. Der lange und kraftige Rucken fallt nach hinten mit dem
Schwanz in einer Linie ab. Die Flugel liegen fest am Korper an und werden auf
dem Schwanz liegend getragen, der nicht zu lang und gut geschlossen sein soll.
Die Laufe sind reichlich mittellang und unbefiedert: nur Einfarbige, Bindige und
Stipper werden auch bestrumpft (rauhfuUig) gezuchtet.
Die EINFARBIGEN DUNISCHEN TUMMLER (Abb. 349) kommen in Schwarz. weib,
Rot, Gelb, Blau ohne Binden und Blaufahl ohne Binden vor. Weiter zahlen zu ihnen
die bindigen Danischen Tummler. Sie kommen in GelbU und Rotfahl vor und zeigen
ganz helle, fahle Farbe mit farbigem Hals und farbigen Flugelbinden. Die
geschlossenen Schwungfedern erscheinen weib und zeigen erst im geoffneten
Zustand farbige Spiegel. Ferner sind Blaue mit schwarzen und Blaufahle mit
dunklen Binden vertreten. Ihre Augenrander sind rot, die Schnabelfarbe hellrosa,
dabei auch bei den dunklen Farbschlagen ohne Stipp. Bekannt sind auch AlmondU
und Isabellfarbige (Abb. 350).
Bei den DUNISCHEN BRANDERN (Abb. 351 u.
352) unterscheiden wir zwei Zeichnungen: Der Dunkelbrander besitzt eine satt
kastanienbraune Grundfarbe mit rotlichem Glanz an Brust und Hals. Die
Schwungfedern zeigen schwarze Spiegel, wobei ihr auUerer Rand braun bleibt. Auch
der Schwanz weist eine schwarze Binde auf. Die Augenrander sind ebenso wie der
Schnabel schwarz. Der Hellbrander ist eigentlich getigert. Farbig, und zwar
kastanienbraun, sind Kopf, Oberhals, Schwungfedern der ersten und zweiten
Ordnung sowie der Schwanz. Das ubrige Gefieder ist weib mit vereinzelten kleinen
Flecken in der Zeichnungsfarbe, die moglichst gleichmabig verteilt sein sollen.
Im Gegensatz zum Rottiger hat der Hellbrander schwarze Augenrander, Schnabel und
Krallen.
Die GETIGERTEN DUNISCHEN TUMMLER (Abb. 353) kommen in Schwarz,
Rot, Gelb, Blau und Blaufahl vor. Farbig sind Kopf, Oberhals, HandU und
Armschwingen sowie Schwanz. Das ubrige Gefieder ist weib, durchsetzt mit
gelegentlichen, moglichst gleichmabig verteilten Flecken. Schwarztiger haben
schwarze Augenrander, Schnabel und Krallen, alle anderen Farbvarianten rote
Augenrander, rosafarbigen Schnabel und helle Zehennagel.
Die
WEISZSCHWUNZIGEN DUNISCHEN TUMMLER sind in den Variationen Schwarz, Rot, Blau
mit oder ohne Binden und Blaufahl mit oder ohne Binden bekannt. Lediglich der
Schwanz ist weib gefarbt, der Augenrand rot, der Schnabel hellrosa und moglichst
ohne Stipp.
Bei den WEISZSCHWINGIGEN DUNISCHEN TUMMLERN, den
weibschlagen, sind nur die Handschwingen weib gehalten. Ihre Augenrander sind
rot, der Schnabel
hellrosa, die Krallen hell. Sie werden in Schwarz, Rot, Gelb, Blau mit
schwarzen oder ohne Binden sowie Blaufahl mit dunklen oder ohne Binden
gezuchtet.
Die DUNISCHEN WEISZSCHLAGUWEISZSCHWANZTUMMLER stellen eine
Verbindung der beiden vorher genannten Zeichnungsarten dar. Es sind farbige
Tauben mit weiben Handschwingen und Schwanz. An Farbschlagen gibt es Schwarze,
Rote, Gelbe, Blaue mit schwarzen oder ohne Binden und Blaufahle mit dunklen oder
ohne Binden.
Die DUNISCHEN ELSTERTUMMLER (Ahh. 354)
zuchtet man in Schwarz, Rot, Gelb, Blau und Blaufahl. Farbig sind bei den
Elstern Kopf, Hals, Brust, Rucken und Schwanz, wobei auf denn Rucken ein Herz
gebildet wird. Bei allen Farbschlagen sind die Augenrander rot, die
Schnabelfarbe hellrosa und die Krallen hell.
Die DUNISCHEN
WEISZSCHILDTUMMLER sind noch am wenigsten bekannt. Bei farbigem Gefieder ist nur
das Flugelschild weib. Die Augenrander sind rot, der Schnabel hellrosa und die
Krallen hell. Sie werden in Rot und Gelb gezuchtet. Schwarze sind noch nicht
anerkannt.
Die DUNISCHEN KALOTTEN haben eine farbige Kopfplatte. Die
Farbbegrenzung verlauft vom Schnabelwinkel durch die Augen in gerader Linie zum
Hinterkopf. AuUerdem ist der Schwanz farbig. Sie kommen in Schwarz, Rot, Gelb,
Blau und Blaufahl vor.
Die DUNISCHEN STIPPER (Abb. 355) sind in
GrauU, GelbU und Braunstipper zu differenzieren. Die Graustipper zeigen bei
weiber Grundfarbe an Hals und Brust etwas seidenartigen rotlichen Glanz. Am
ganzen Korper sind sie mit einzelnen schwarzen Stippen versehen, in Schwingen
und Schwanzfedern sind diese schwarzen Spritzer in Form von langlichen Flecken
vorhanden. Der Kopf ist hellgrau, und an den Backen zeigt sich ein dunkelgrauer
Anflug. Die Gelbstipper haben eine entsprechende gelbliche Grundfarbe, wiederum
an Hals und Brust mit rotlichem Glanz. Schwingen und Schwanz sollen so hell und
die Flecken so dunkel wie moglich sein. Braunstipper verfugen uber eine
dunkelbraune Grundfarbe mit starkem Gefiederglanz: die Stippung ist schwarz.
Schwingen und Schwanz zeigen eine etwas dunklere Schattierung. Bei allen
Slippern sind die Augenrander rot, der Schnabel hellrosa und die Krallen hell.
Die Stipperzeichnung ist nicht reinerbig, sondern spaltet in weib, Farbig und
Stipper auf.
Die BESTRUMPFTEN DUNISCHEN TUMMLER (Abb. 356)
entsprechen den glattfuUigen in der Korperform voll und ganz. Einziges
Unterscheidungskriterium ist die Bestrumpfung ihrer Laufe und Zehen, die mit
kleinen, sehr dicht stehenden Federn besetzt sind. Das Farbrepertoire umfaUt
Einfarbige in Schwarz, Rot, Gelb. weib, Blau und Blaufahl, ferner Bindige in
Rot, Gelb, Blau und Blaufahl, auUerdem Stipper. Die ubrigen Zeichnungsarten der
Danischen Tummler werden noch nicht bestrumpft gezuchtet.
Die
ALTDUNISCHEN TUMMLER verkorpern den Flugtyp der Danischen Tumin 1er. Sie kommen
vorwiegend einfarbig in Rot, Gelb, Schwarz und als Brander vor. aber auch als
RotU und Schwarzgeelsterte. Man zuchtet diesen Flugtyp nach der alten
Musterbeschreibung von 1910. Er zeigt eine mehr waagerechte, nicht so
aufrechtstehende Figur, hat auch einen kurzeren Hals und dient nur als
Flugtaube, die in geschlossenen Verbanden fliegt. Inzwischen wurde eine
Zuchtervereinigung gegrundet, die sich um das Flugvermogen dieser Tauben bemuht.
Flugzeiten von ein bis zwei Stunden sind derzeitig keine Seltenheit mehr.