23. PERSISCHE TUMMLER
In der alten Fachliteratur finden wir
Hinweise uber das Vorkommen von Tummlertauben in Persien. Ein aktiver
Taubenliebhaber aus dem Iran schilderte diese Tauben als klein, glattkopfig und
glattfuUig mit rundem Kopf und hellen Augen, meist in blauer Gefiederfarbe. Es
sollen Flugtauben sein, die ein bis zwei Stunden fliegen konnen. Darwin kannte
1869 kurzschnablige weibe Tauben mit einigen farbigen Federn am Korper und
leicht befiederten FuUen, die gut purzelten. Besser bekanntgeworden sind nur
einige Rassen.
Die
PERSISCHEN HOCHFLUGPURZLER (Abb. 478) wurden vor einigen Jahren durch einen in
Deutschland lebenden Iraner nach hier gebracht. Sie konnen als SoloU oder
Truppflieger eingesetzt werden und purzeln beim Flug. Diese mittelgroben,
glattkopfigen und glattfuUigen Tauben weisen helle Perlaugen auf. Ihr Schnabel
ist mittellang und gerade. Sie sind in allen Farbvariationen vertreten, doch
kamen nur helle Tiere zu uns. Diese zeigten im Nestgefieder noch viele farbige
Federn: nach der Mauser werden sie heller oder oft ganz weib.
Die
Herkunft der TURMANITUMMLER (Abb. 479) labt sich nicht eindeutig klaren. Sie
sind in Persien ebenso zu Hause wie in Afghanistan, Turkestan, Turmenien sowie
in anderen asiatischen Landern. Sie wurden schon 1925 von van Gink beschrieben.
Die Turmanitumnnler sind kleine, kurze Tauben, deren glatter Kopf leicht
wurfelformig mit hoher und steiler Stirn ist. Die Augen sind bei farbigen Tieren
hell, bei geganselten dunkel, die Augenrander breit, leicht warzig und von
heiler Farbe. Der Schnabel ist kurz, dick und hell, der Hals knapp mittellang,
die Brust gut entwickelt. Der kurze Rucken fallt zum ebenfalls kurzen Schwanz
hin ab, der aus 14 Steuerfedern besteht. Die genauso kurzen Schwingen werden
hangend unter dem Schwanz getragen. Bei den Geganselten sind Flugel, Bauch und
Unterleib sowie Kopfzeichnung weib. Letztere beginnt unter dem Schnabel in Form
eines Bartchens, verlauft den Kopf hinauf und umschliebt die Augen vollstandig.
Farbige Tiere mit weibem Schwanz, Unterleib und Unterrucken kommen meist in
intensiv roter Farbe vor, die nach van Gink so kraftig und leuchtend sein soll,
wie man sie bei keiner anderen Taubenrasse findet.
Die IRANISCHEN ROLLER
sind sehr langgestreckte, schlanke Tauben mit langen Schwingen und Schwanz. Sie
sind immer glattkopfig und glattfuUig. Ihr Schnabel ist mittellang. Teils tragen
sie die Flugel auf dem Schwanz, teils leicht hangend daneben. Wichtiges
Unterscheidungsmerkmal zu den ihnen verwandten Rassen ist ihre volle Kehle mit
gut erkennbarer Wamme. weib mit einigen farbigen Federn am Hals werden sie
gezuchtet. AuUerdem kommen Gesprenkelte vor, die an Hals und Kopf reichlich
dunkel gezeichnet sind.
Die KAPPIGEN
PERSISCHEN ROLLER wurden von Harrison beschrieben. Dabei stellte er fest, dab
sie eine Rundkappe tragen und meist in reinweiber Farbe vorkommen wurden. Sie
hatten befiederte FuUe und glichen in ihrer Korperform weitgehend den in
Deutschland gezuchteten Persischen Rollern.
Die PERSISCHEN
KLATSCHTUMMLER und die PERSISCHEN TACHUTUMMLER (Abb. 480) sind identisch mit den
asiatischen Klatschtummlern, wie sie bei den russischen Tummlerrassen
beschrieben werden. Die meisten Klatschtummler sind belatscht. Der Kopf kann
glatt oder mit Haube ausgestattet sein. Diese Tauben klatschen beim Fliegen laut
mit den Flugeln und uberschlagen sich dabei. Klatschtummler sind in den letzten
Jahren sowohl aus Persien als auch aus RuUland in Deutschland eingefuhrt worden.
Die bei uns bekannten PERSISCHEN ROLLER wurden bereits unter den deutschen
Rassen beschrieben.