26. RUMUNISCHE TUMMLER

In Rumanien ist eine kaum zahlbare Anzahl von Tummlerrassen entstanden. Ausgangsbestande sind vermutlich wahrend der Turkenherrschaft ins Land gebracht worden. Die Zucht von gut fliegenden und purzelnden Tauben war und ist in Rumanien weit verbreitet. Fast jede dortige Stadt hat ihre Lokalrasse geschaffen. Manche dieser Kreationen sind bis heute reine Lokalrassen geblieben und auUerhalb ihrer Heimat unbekannt. Die Vielzahl der Tummler wird in Rumanien nach der Breite ihres Schwanzes eingeteilt, d. h. in solche mit 12 Steuerfedern und in breitschwanzige Rassen, die mehr als 12 Steuern haben. Breitschwanzige Rassen tragen die Flugel hangend neben dem Schwanz, und es fehlt ihnen die Burzeldruse. Die Tummler des Moldaugebietes sind mit den Rassen der russischen Moldaurepublik nahe verwandt; es haben sich erst nach der Grenzziehung verschiedene Zuchtrichtungen entwickelt. Einige Rassen verfugen uber eine Schnabelnelke oder sind gar doppelkuppig. Eine besondere Gruppe bilden die Siebenburger Tummler. die man zum Teil auch in Ungarn zuchtet.

A. SIEBENBURGISCHE TUMMLER

Die SIEBENBURGER TUMMLER (Porumbeii jucatori ardelini = Purzier aus Siebenburgen: Abb. 494) stammen aus jener Region, deren rumanische Bezeichnung "Ardeal" soviel wie "Waldland" bedeutet. Seit dem 11. Jahrhundert war dieses Land ungarisch, ab 1690 Teil der habsburgischen Monarchie und ab 1867 wieder Ungarn unterstellt. Die ungarischen Herrscher riefen im 12. Jahrhundert Siedler und Auswanderer herbei, die vom NiederU und Mittelrhein sowie aus Mitteldeutschland kamen und als "Siebenburger Sachsen" zum Begriff wurden. Seit 1918 gehort Siebenburgen nun zu Rumanien. Siebenburger Sachsen hielten naturlich die Verbindung zu ihren Angehorigen in der alten Heimat aufrecht, und so gelangten Siebenburger Tummler und mit ihnen verwandte Taubenrassen schon fruhzeitig nach Deutschland. Vor dem ersten Weltkrieg waren sie uns daher schon bekannt. Trotzdem verschwanden sie hierzulande wieder und wurden erst nach dem zweiten Weltkrieg gewissermaben neu entdeckt. Um 1800 entstanden, handelt es sich um Flugtummler, die zwei bis drei Stunden fliegen und dabei purzeln. Allerdings gibt es inzwischen auch reine Ausstellungstiere, die nicht mehr zum Flugsport verwendet werden.
Diese mittelgroben Tauben zeigen eine gedrungene Form, runden Kopf, kurze Beine und sind immer glattfuUig, kommen aber glattkopfig wie auch kappig vor. Die Augen sind hell, ihre Rander zweib bis dreireihig, zart und gelblichUhell. Die Tonung des kurzen, dicken, aber spitz auslautenden Schnabels richtet sich nach der Gefiederfarbe. Der Rucken fallt mit dem Schwanz in ununterbrochener Linie nach hinten ab, wobei letzterer aus 12 Steuerfedern besteht. Die Flugel liegen auf dem Schwanz oder hangen ganz leicht daneben. Der Variantenreigen beginnt mit Einfarbigen in Schwarz, Rot, Gelb, weib (hellU und dunkelaugig), Kaffeebraun, Schokoladenbraun, Aschgrau, Blau und Blaufahl. Gescheckte sollen nach Moglichkeit auf farbigem Grund weibe Flecken uber dem Schnabel bis zum Auge und am Vorderhals in Form eines Halbmondes aufweisen. Unterleib, Brust und Rucken sind gescheckt. Die weiben Federn sollen auf dem Oberrucken eine dreieckige Form (Herz) bilden. Am Flugelbug sollen vier bis funf weibe Federn in Rosettenform sitzen. Die ersten drei bis funf Schwungfedern sollen farbig, der Rest abwechselnd weib und farbig sein. Die Farbschlagskala der Gescheckten ist mit derjenigen der Einfarbigen identisch. SchlieUlich kennt man auch dreifarbig Gescheckte, wobei es sich entweder um Schwarzweibe mit rotlichem bzw. gelbem Schwanz oder Gelbe mit roten Flugeln, Schwarze mit gelber Brust bzw. Almondfarbige handelt.

SIEBENBURGER TUMMLER, schwarz (Lupiner Typ) (Foto Wolters)

SIEBENBURGER TUMMLER. M (Foto Wolters)

Die SIEBENBURGER TUMMLER, LUPINER TYP (Abb. 495), zeigen einen starkeren Korperbau, weisen stets hangende Flugel auf und sind immer glattkopfig. Sie stellen reine Ausstellungstauben dar.

Die SIEBENBURGER TUMMLER, KACSURTYP werden hingegen hauptsachlich zum Flugsport verwendet. Sie zeigen eine kleinere, graziose Figur und tragen die Flugel auf dem Schwanz liegend.

Die DOPPELKUPPIGEN SIEBENBURGER TUMMLER (Porumbeii jucatori dublumotati de Ardeal: Abb. 496) entstanden um 1800 aus Tauben, die asiatischUorientalischen Ursprungs waren und aus der Turkei kamen. Sie weisen somit eine mit den schnabelU und doppelkuppigen russischen und moldauischen Tummlern identische Herkunft auf. Vereinzelt wurden diese Tauben schon um 1900 in Deutschland gezuchtet, verschwanden aber spater wieder, weil sie als Hochflieger nur ein bis zwei Stunden flogen und dabei etwas purzelten, wobei sie nach Art der asiatischen Tummler mit den Flugeln klatschten. Langer fliegende Rassen verdrangten sie bei uns, und erst spater kamen sie als nunmehr interessante Ausstellungstauben zuruck. Diese Tauben sind knapp mittelgrob und gedrungen bei fast waagerechter Korperhaltung. Ihr Kopfist klein, gerundet und mit einer kreisrunden Schnabelnelke versehen. die sowohl die Schnabelwarzen als auch die Stirn bedeckt. Hinzu kommt eine Rundhaube, die sowohl ohne als auch mit Rosetten sein darf. Die Augen sind perlfarbig, ihr Rand zweireihig, flach und blab. Der Schnabel ist knapp mittellang. etwas nach unten gerichtet und stumpf, seine Tonung je nach Gefiederfarbe hell bis hornfarbig. Die Schnabelwarzen sind klein und glatt. Der mittellange Hals tritt voll aus dem Korper heraus, ist leicht gebogen und zeigt eine schon ausgeschnittene Kehle. Die Brust ist breit und voll, der Rucken in den Schultern breit, nach hinten leicht abfallend. Die Flugel liegen gut am Korper an und werden auf dem Schwanz aufliegend getragen, dabei fast das Schwanzende erreichend. Die Laufe sind hochstens mittellang und immer glattfuUig. An Farbschlagen und Zeichnungen sind Einfarbige in weib, Schwarz, Rot, Gelb. Schokoladenbraun, Blau mit schwarzen und Blaufahl mit dunklen Binden, ferner BlauU und Rotgehammerte sowie Getigerte, Almondfarbige und Gescheckte zu unterscheiden. Schwingen und Schwanz durfen auch ganz weib sein.

Die NEUMARKTER TUMMLER (Tirzu Mures) stellen eine Lokalvariante der Doppelkuppigen Siebenburger Tummler dar, von denen sie sich durch die besonders schone und grobe Schnabelkuppe unterscheiden. Sie verfugen zudem uber langere Beine und entstanden in der Stadt Neumarkt in Siebenburgen. Ihre Farbschlage sind identisch mit denen der vorher genannten Rasse.

DOPPELKUPPIGER SIEUENBURGER TUMMLER, schwarzgescheckt (Foto Wolters)

KLAUSENBURGER TUMMLER, blau (Foto Marks)

Die KLAUSENBURGER TUMMLER (Porumbeii jucatori albastri de Cluj: Abh. 497) entstanden um 1800 in der Stadt Klausenburg (Cluj) durch Kreuzungen von kleinen blauen Brieftauben mit Budapester, Siebenburger und Erlauer Tummlern. Es sind schnell und hochfliegende Tummler, die 3U4 Stunden fliegen, sich gelegentlich uberschlagen und uber einen gut entwickelten Orientierungssinn verfugen. Diese kleinen, schlanken, glattkopfigen und UfuUigen, mittelhoch gestellten Tummler gehen oft auf den Zehenspitzen. Ihre Augen sind hell, die Augenrander schmal, zart und grau. Rucken und Schwanz fallen in ununterbrochener Linie im Winkel von etwa 45 Grad nach hinten ab. Die Flugel liegen auf dem Schwanz. Neben Blauen mit schwarzen und Blaufahlen mit dunklen Binden sind RotU und Gelbfahle, Silberfarbige und Mehlfarbige mit braunen Binden sowie Schimmel gelaufig.

Die GLATTKOPFIGEN SATHMARER TUMMLER (Porumbeii jucatori nemotati de SatuU mare = Flugtauben ohne Hauben aus Sathmar: Abb. 498) kommen aus der Stadt und dem gleichnamigen Bezirk in der Theisebene. Im Volksmund werden sie hingegen einfach "Suta" genannt. Diese Rasse ist um 1900 entstanden und in ihrer Form dem Siebenburger Tummler ahnlich. Es handelt sich um Hochflieger, die in fest geschlossenen Trupps fliegen und dabei purzeln. Diese Tiere sind mittelgrob, glattkopfig und glattfuUig. Ihr runder Kopf zeigt eine volle Stirn. Die Augen sind perlfarbig bei farbigen Tieren und dunkel bei solchen mit weibem Kopfgefieder. Sie werden von zarten, hell fleischfarbigen und schmalen AugenU

GLATTKOPFIGER SATHMARER TUMMLER, rotgeganseli (Foto Peterfi)

randern umgeben. Der Schnabel ist mittellang, wird etwas abwarts geneigt und soll hell hornfarbig sein. Der mittellange Hals ist am Kopf dunn und geht, allmahlich voller werdend, in die volle Brust uber. Der Hals wird leicht gebogen. Die Kehle ist gut ausgeschnitten, die Brust voll, gewolbt und leicht vorgestreckt getragen. Der Rucken ist besonders in den Schultern recht breit und verjungt sich zum Schwanz hin etwas. Rucken und Schwanz fallen nach hinten ab. Die Schwingen ruhen auf dem Schwanz. Die Beine sind mittellang. Die Krallen sollen hell hornfarbig sein. Das Korpergewicht der Tauben betragt 280U320 g. An Zeichnungsformen sind Einfarbige, Geganselte und Gescheckte zu differenzieren. Erstere kommen in Gelb, Rot, Schwarz und Blau mit schwarzen Binden vor, zudem auch mit weiben Schwungfedern. Die Geganselten variieren in Schwarz, Blau, Rot oder Gelb. Auch Gescheckte weisen die Grundfarbvarianten Schwarz, Blau oder Gelb auf, wahrend Kopf, Hals, Brust und Flugeldecken mit kleinen weiben Federn durchsetzt sind. Schwarzgescheckte machen insoweit eine Ausnahme, dab sie dunklen Schnabel. Augenrander und Krallen sowie mitunter auch dunkelbraune Augen besitzen.

Die GESCHECKTEN SATHMARER TUMMLER (Porumbeii jucatori pestriti baltati de SatuUmare = gescheckte, kappige Flugtauben aus Sathmar) sind mit den Komorner Tummlern verwandt. Auch diese Rasse entstand um 1900 in Sathmar. Damals wurden Komorner mit einheimischen Tummlern gekreuzt. Diese mittelgroben Tauben zeigen ein lebhaftes und temperamentvolles Wesen, fliegen in fest geschlossenen Schwarmen und purzeln auch. In ihrer Korperform erinnern sie an den Komorner Tummler der dreiUiger Jahre. Der Kopf ist klein, die Stirn breit und voll. Der Hinterhals wird bedeckt von einer Muschelhaube. Der helle Schnabel ist mittellang oder etwas kurzer und wird leicht nach unten geneigt getragen. Die Augen sind grob und dunkel, die sie umgebenden Augenrander zweireihig und zeigen eine etwas rotliche Farbe. Der kurze und ziemlich schlanke Hals wird etwas gebogen getragen. Die Kehle ist kaum ausgeschnitten, die Brust voll, tritt aber nicht hervor. Der breite Rucken fallt zum Schwanz hin ab. Die Flugel sind ziemlich lang. Die Schwingen werden auf dem Schwanz liegend getragen. Die Beine sind mittellang. FuUe und Laufe unbefiedert. Das Korpergewicht betragt 330U370 g. Farbig, aber mit einigen kleinen weiben Federn durchsetzt sind Hals mit Haube, Kehle. Brust und Ruckenherz, der Schwanz hingegen farbig ohne weibe Federn. Die Begrenzungslinie der farbigen Partien am Kopf geht vom Unterschnabel aus und verlauft unterhalb der Augen zur Kappe. Diese Ganselzeichnung stellt sich in Schwarz, Blau, Rot oder Gelb dar. Bis auf die unregelmabig verteilten weiben Federn zeigen diese Tauben also die Zeichnung des Komorner Tummlers.

Die KAPPIGEN SATHMARER TUMMLER (Porumbeii jucatori baltati de SatuUmare = kappige Flugtauben aus Sathmar) sind ebenfalls mit dem Komorner Tummler verwandt. Sie entsprechen im wesentlichen den Vorgenannten, sind jedoch einfarbig schwarz, rot, gelb oder blau. Ferner sind auch weibschwingige bekannt. Bei dieser immer glattfuUigen Rasse ist die Haube nicht so stark entwickelt und reicht kaum uber den Kopf hinaus. Die Augen sind hell bzw. perlfarbig. Diese Tauben gelten als gute Flieger.

Die ARADER GANSELTUMMLER (Porumbeii jucatori baltati de Arad) aus der Stadt Arad im Banat stehen wiederum dem Komorner Tummler nahe und auch diese geganselten Tauben gelten als gute Flieger, die in fest geschlossenen Schwarmen fliegen und purzeln. Fur sie wurde in Rumanien erst 1955 eine Musterbeschreibung geschaffen. Nicht nur als FlugU, sondern auch als Ausstellungstaube werden sie gerne gezuchtet.
Sie stellen mittelgrobe und tief gestellte Tauben dar, deren Kopf klein und rund mit voller Stirn ist und stets von einer groben Muschelhaube geziert wird. Diese ist tief angesetzt und reicht uber den Kopf hinaus. An ihren Seite zeigen sich ausgepragte Rosetten. Die Augen sind dunkel, die Augenrander leicht wulstig und je nach Gefiederfarbe blab gelblich bis rotlich. Der Schnabel ist 16U18 mm lang, mitteldick und fleischfarbig bei allen Farbschlagen, der Hals kurz und dick, die Kehle gut ausgeschnitten. Die volle Brust tritt kaum hervor. Der in den Schultern breite Rucken verjungt sich zum Schwanz hin und fallt nach hinten ab. Die Schwingen liegen auf dem Schwanz. Die Beine sind ziemlich kurz, Laufe und Zehen unbefiedert, die Krallen hell. Farbig sind Hals mit Haube, Brust, Schwanz und Herz auf dem Oberrucken.

Die KAPPIGEN ARADER TUMMLER (Porumbeii zburatori de Arad = Hochflieger aus Arad: Abb. 499) sind, obwohl an gleicher Statte entstanden, nicht mit den vorgenannten Gansein verwandt. Diese Rasse ist seit etwa 1850 bekannt, doch wurde auch fur sie erst 1955 eine Musterbeschreibung geschaffen. Aus Kreuzungen von Szegediner Tummlern, polnischen Elstertummlern und Danziger Hochfliegern entstanden, prasentieren diese Tauben zarten Korperbau bei etwas gestreckter Figur und stellen sehr lebhafte, reine Hochflieger dar, die 5U6 Stunden zu fliegen vermogen. Der langgestreckte Kopf und etwas schrage Stirn ergeben den sogenannten "Eidechsenkopf", der zudem von einer Muschelkappe geziert wird, die tief angesetzt ist und den Kopf nicht uberragt. Die Rander der hellen Perlaugen mit leicht blaulichem Anflug sind zweireihig und etwas wulstig, dabei hellblaulich bei blauen Tieren sowie gelblich bei roten und gelben. Die Tonung des gerade angesetzten und etwa 18 bis 20 mm langen Schnabels ist abhangig von der Gefiederfarbe. Der Hals ist mittellang und ziemlich dunn, die Kehle gut ausgeschnitten, die Brust voll, tritt

KAPPIGER ARADER TUMMLER, blau (Foto Wolters)

nicht hervor und wird etwas angehoben. Der in den Schultern ziemlich breite Rucken wird zum Schwanz hin schmaler. Die Schwingen werden auf dem Schwanz liegend getragen. Die Laufe sind kurz und unbefiedert. Das Korpergewicht betragt 340U360 g. HellU und Dunkelblaue weisen schwarze Binden auf, Blaufahle verfugen uber dunkle Flugelbinden. Ferner werden RotU und Gelbfahle gezuchtet. Alle Farbschlage zeigen besonders am Hals viel Gefiederglanz.

GLATTKOPFIGER ARADEK TUMMLER, schwarzgetieerl (Foto Scheide)

Die GLATTKOPFIGEN ARADER TUMMLER (Porumbeii zburatori pestriti arandeni = gescheckte Hochflieger aus Arad: Abb. 500) stellen Verwandte des Wiener Hochfliegers dar und sind aus diesem entstanden. Im Volksmund werden sie auch einfach "Serche" genannt. Es sind Flugtummler, die die gleiche Flugweise wie die Wiener Hochflieger prasentieren, also lange und hoch in fest geschlossenen Schwarmen fliegend. In ihrer Korperform erinnern sie an Wiener Flugtummler alten Typs. Sie sind knapp mittelgrob und stehen dabei verhaltnismabig hoch. Der Kopf ist klein, fast rund und glatt, die Stirn schmal und zum Schnabel hin etwas gestreckt. Die perlfarbigen Augen werden von zweireihigen Augenrandern umgeben, die glatt, zart und blaugrau bei blauen und schwarzen Tieren sowie hell bei roten und gelben Exemplaren sind. Der mittellange, verhaltnismabig dunne Schnabel ist schwarz bei blauen und schwarzen Tieren, ansonsten hell. Der gut mittellange und dunne Hals wird senkrecht getragen, die Kehle ist ausgeschnitten. Die Brust ist schmal, tritt nicht hervor und wird etwas hoch getragen. Der Rucken ist schmal und lang. Rucken und Schwanz fallen nach hinten ab. Die Schwungfedern ruhen auf dem Schwanz. Die Beine sind mittellang, Laufe und FuUe unbefiedert. Bei farbigem Gefieder zeigen sich auf Flugelschild, Rucken und Hals weibe Federchen, die besonders auf dem Flugelschild zahlreich vertreten sind. Auf dem Rucken bildet diese Zeichnung ein kleines, weibes Herz. Kopf, Schwanz und Schwingen sind stets farbig. Diese Scheckung nimmt von Jahr zu Jahr ab, und im Alter von vier bis funf Jahren ist fast nur noch eine Scheckung auf dem Flugelschild neben der weiben herzformigen Ruckenzeichnung festzustellen. Sehr alten Tieren ist fast die gleiche Zeichnung wie den Wiener Roslischecken eigen. Das Farbrepertoire umfaUt Schwarz, Blau, Rot und Gelb, wobei die Blauen sehr selten sind.

Die TEMESCHBURGER TUMMLER (Porumbeii Jucatori de Timisoara, ungarisch: Temesvari buko: Abb. 501U503) aus der Stadt Temeschburg (Temesvar, Timisoara) sind seit 1700 bekannt und haben sich in der Zwischenzeit nicht wesentlich verandert, wobei es zunachst nur einfarbige Tiere gab. Uber den Ursprung dieser Rasse ist nichts bekannt: es wird angenommen, dab ihre Vorfahren von den Turken eingefuhrt wurden. Nicht ganz leicht ist die nationale Zuordnung. Temeschburg, rumanisch Timisoara, ungarisch Temesvar, liegt im rumanischen Banat und war bis zum zweiten Weltkrieg das Zentrum der Banaler Schwaben. Die Stadt war von 1552 bis 17.16 turkisch, dann bis 1921 ungarisch. Seither gehort sie zu Rumanien. In Temeschburg existiert heute noch ein Verein der Zuchter dieser Rasse. Zuerst kannte man nur einfarbige Tiere. Durch Kreuzung mit weiben entstanden die Schecken, die spater zur beliebtesten Zeichnungsart wurden. Aus ihnen fallen immer noch ab und zu einfarbige und auch weibe Tiere. Als letzte Zeichnungsart erschienen um 1914 die Geherzten. In Rumanien und Ungarn sind alle drei Zeichnungsvarianten gleichberechtigt anerkannt. Unser Standard nennt nur die Gescheckten und bezeichnet sie als "TEMESCHBURGER SCHECKEN" {Abb. 501).
Diese knapp mittelgroben Tauben mit gedrungenem Korperbau hinterlassen einen lebhaften Gesamteindruck, sind im Schlag jedoch sehr zutraulich. Der im Profil langliche Kopf zeigt mabig gewolbten Scheitel. Der Hinterkopf wird von einer Rundhaube geziert, die mit oder ohne Rosetten auslauft. Die Augen sind perifarbig, kleine Blutaderchen dabei zulassig. weibe und Geherzte verfugen uber dunkle Iriden. Die Augenrander sind gut entwickelt, glatt und blab bis rotlich gefarbt. Einfarbig Schwarze und Blaue prasentieren dunkelgraue Augenrander. Der Schnabel

TEMESCHBURGER SCHECKE. schwarz (Foto Wolters)

TEMESCHBURGER TUMMLER. blaugeherzt (Foto Werth)

ist mittellang (etwa 14 bis 16 mm), breit angesetzt und dunkel bei blauen und schwarzen Tieren, sowie auch den gescheckten in diesen Farben. Bei Roten wird ein heller Schnabel angestrebt. Gelbe haben einen hellen und Dunfarbige einen hornUfarbigen Schnabel, ebenso die Gescheckten dieser Farbschlage. Die einfarbig blauen Tiere durfen nach der rumanischen Musterbeschreibung einen dunneren Schnabel aufweisen. Der gedrungene Hals geht voll in den Rumpf uber. Die recht kraftige Brust steht etwas hervor. Der breite und kurze Rucken bildet mit dem Schwanz eine leicht nach hinten abfallende Linie. Die Schwingen ruhen auf dem Schwanz. Die Beine sind ziemlich kurz, Laufe und FuUe unbefiedert. Bei 22 bis 25 cm Korperlange gefallen die Tiere je besser, je kurzer sie sind. Einfarbige (Abb. 502) sind in Schwarz, weib, Rot, Gelb, Dun, Blau mit schwarzen Binden. Rotfahl, Gelbfahl, Blaufahl mit dunklen Binden und Kupfergezeichnet existent. Gescheckte in Schwarz, Dun, Gelb, Rot und Blau. Bei letzteren sind Kopf, Flals und Kehle weib oder zeigen nur ganz wenige farbige Spritzer, Bauch und Rucken hingegen weib mit vielen farbigen Federn, und der vordere Teil der Flugelschilder ist mehr oder weniger, aber moglichst gleichmabig gescheckt. Schwungfedern sowie Deckfedern und der ganze Schwanz sind farbig, ebenso die Schenkelbefiederung. Bei moglichst ganz weibem Kopf wird die Scheckung also immer intensiver, bis schlieUlich Flugel und Schwanz ganz farbig sind. Bei den Geherzten (Abb. 503) sind Hals mit Haube. Brust, Bauch und Schwanz sowie ein Herz auf dem Oberrucken farbig, variierend in Schwarz. Rot, Gelb, Blau, Dun und Silber.

Die RUMUNISCHEN TIPPLER sind auf internationalen Ausstellungen schon gezeigt worden und stellen typische Nachkommen von importierten englischen Tipplern dar.

TEMESCHBURGER TUMMLER. blaufahl (Foto Werth)

B. MOLDAUISCHE TUMMLER

Die Familie der Moldauischen Tummler wird in der Landschaft Moldau, rumanisch "Moldova", im nordlichen Altrumanien zwischen Karpaten und Pruth gelegen, gezuchtet. GroUte Stadt dieses Gebietes ist Jassy. Bessarabien und die Bukowina (Buchenland), eine Landschaft in den Nordkarpaten, gehoren ebenfalls zu dieser Region, deren Hauptstadt Czernowitz ist. Das Moldaugebiet war 1514U1775 turkisch, bis 1918 osterreichisch und bis 1940 rumanisch. Im Jahre 1940 wurde die nordliche Bukowina mit der Hauptstadt Czernowitz an die Sowjetunion abgetreten. Dadurch gibt es nun zwei Moldaugebiete, das zu Rumanien gehorende und die angrenzende Moldauische Republik. Interessanterweise haben alle rumanischen Rassen normale, aus 12 Steuerfedern bestehende Schwanze, dagegen alle Rassen der Moldauischen Tummler, die wir zu den russischen (bessarabischen) Tummlern rechnen, breite Schwanze mit mehr als 12 Steuerfedern.

Die SCHNABELKUPPIGEN BUKOWINAER TUMMLER (Porumbeii jucatori de Botosani = Flugtauben aus Botosani) werden heute nur noch im rumanischen Teil der Bukowina gezuchtet. In Ungarn heiUen diese Tauben "Bukowinai keringo". In allen Landern, in denen man sie ferner kennt, werden sie Bukowinaer Tummler genannt. Diese Tummler fliegen in mittleren Hohen und purzeln dabei etwas. Es handelt sich um mittelgrobe Tauben mit robustem Korperbau und befiederten FuUen. Der Kopf ist klein, rund und mit einer Schnabelkuppe versehen. Die Augen sind perlfarbig, bei weibem Kopfgefieder dunkel und werden von schmalen, hellen bis leicht rotlichen Augenrandern umgeben. Der mittellange und dunne Schnabel ist bei den meisten Farbschlagen hellhornfarbig. Der mittellange Hals wird senkrecht getragen. Die Kehle ist gut ausgeschnitten, die Brust voll, tritt aber nur wenig hervor. Der Rucken ist in den Schultern breit und fallt mit dem Schwanz nach hinten ab, auf dem die Schwingen liegend getragen werden. Die Beine sind mittellang, Laufe und FuUe befiedert. Die FuUbefiederung kann behost, bestrumpft oder belatscht sein. Belatschte konnen bis zu 10 cm lange Latschen aufweisen. Neben Einfarbigen in Schwarz, weib, Rot, Gelb, Kaffeebraun, Blau und Silber existieren Blaugehammerte und RotfahlUGehammerte sowie Rotfahle und Farbenkopfe in Schwarz, Rot, Gelb und Blau, Bunte mit farbigem Kopf und farbigen Federn im ubrigen weiben Korpergefieder in allen Hauptfarben, Geganselte in normaler Ganselzeichnung sowie mit weibem Schwanz, Bunte mit weibem Korper gefieder, dabei nur Unterhals, Brust, Rucken und Flugelschild farbig, in allen Farbvarianten und schlieUlich Almondfarbige, dreifarbig Gesprenkelte, einfach Gescheckte sowie Tiger. Bei letzteren ist zwischen den Spielarten Dunkel, also mit weiber Zeichnung auf farbigem Grund, und Hell (weibe Grundfarbe und farbige Zeichnung) zu differenzieren.

Die DOPPELKUPPIGEN BUKOWINAER TUMMLER (Porumbeii jucatori de Botosani dublu motat: Abb. 504) entsprechen den vorgenannten Schnabelkuppigen weitgehend, unterscheiden sich nur durch die zusatzliche Haube. Auch sie sind bestrumpft, behost oder belatscht vertreten. Farbschlage und Zeichnungsvarianteii entsprechen derjenigen der schnabelkuppigen Version

DOPPELKL'PPIGKR BUKOWINAER TUMMLER. Farbkopf 11.11 (Foto Murks)

Die JASSYER TUMMLER (Porumbeii jucatori de lasi: Abb. 505) sind nahe verwandt mit den beiden Vorgenannten und in der Stadt Jassy entstanden. Diese mittelgroben und mittelhoch gestellten Tauben existieren in ihrer Heimat

JASSYER TUMMLER, rot (Foto Wolters)

sowohl in schnabelU als auch in doppelkuppiger Ausfuhrung. Der deutsche Standard kennt bislang hingegen nur schnabelkuppige Tiere. Der Kopf ist klein und mit kreisrunder Schnabelnelke versehen, die die Nasenwarzen sowie die Stirn bedeckt und ein markantes Merkmal dieser Rasse darstellt. Der Nacken zeigt eine schone Rundung. Die Augen sind perlfarbig, bei weiben dunkel, die Augenrander breit, aber glatt und gelblich^bis hellfleischfarbig. Der mittellange, breite Schnabel ist bei allen Farbschlagen hell. der Hals mittellang, die Brust breit und schon gerundet. Der in den Schultern breite Rucken fallt nach hinten leicht ab. Die Flugel liegen gut am Korper an und werden auf dem Schwanz liegend getragen. Die Beine sind hochstens mittellang. Das Korpergewicht wird mit 250 bis 280 g angegeben. Der deutsche Standard kennt nur Einfarbige in weib, Schwarz, Rot, Gelb und Braun. In Rumanien sind jedoch ferner Farbkopfe, bei denen nur Kopf und ein kleiner Latz farbig sind, in den gleichen Farbvarietaten gelaufig. Diese Farbkopfe, untereinander gepaart, bringen oft farbige Jungtiere, die erst nach der Mauser die gewunschte Zeichnung erhalten. Bunte sind weibe Tauben mit farbigem Kopf und gescheckter Brust sowie einigen farbigen Federn auf dem Flugelschild, die in den vorgenannten Farbvarianten gibt. Jassyer Tummler fliegen in mittleren Hohen 1U2 Stunden und purzeln auch.

Die KAPPIGEN JASSYER TUMMLER kommen als Flugtummler nur in Blau mit schwarzen Flugelbinden vor. Kopf, Schwungfedern und Schwanz sind weib. Der Schwanz besteht aus 14 bis 16 Steuerfedern und ist breiter als ublich. Die Schwungfedern hangen leicht neben dem Schwanz. Diese Rasse gehort zur Familie der Galatzer Tummler und ist nach der dort gegebenen Beschreibung zu bewerten.

BRAILAER TUMMLER, schwaiv (Foto Wolters)

Die BRAILAER TUMMLER (Porumbeii jucatori de braileni oder kurz "Brailesti": Abb. 506) stammen aus der Stadt Braila in der Walachei. Verwandt mit den Galatzer Tummlern und diesen ahnlich, verfugen sie aber stets nur uber 12 Steuerfedern. Diese mittelgroben, ausgesprochenen Flugtummler fliegen sehr hoch und purzeln. dabei gelten Schwarzgescheckte als die besten Purzier. Brailaer Tummler erreichen grobe Flughohen und verschwinden mitunter in den Wolken, wobei ihre ruhige Flugweise derjenigen des Englischen Tipplers ahnelt. Der Kopf ist kugelrund, die Stirn hoch und voll. Es kommen glattkopfige Exemplare sowie solche mit Haube vor. Die Augen sind perlfarbig und werden von zweireihigen, blassen bis gelblichen Augenrandern, die aber glatt und zart sind, umgeben. Der hellhornfarbige Schnabel ist kurz, dick und bei den Einfarbigen kurzer als bei den Gescheckten. Der mittellange und dicke Hals wird zum Kopfe hin ein wenig dunner. Die Kehle mub trotzdem gut ausgeschnitten sein. Die breite und volle Brust wird etwas erhoben getragen und tritt auch hervor. Der Rucken ist breit in den Schultern. Rucken und Schwanz fallen nach hinten ab. Die Schwingen liegen lose auf den Schwanzseiten. Die Musterbeschreibung erlaubt auch leicht neben dem Schwanz hangende Schwingen. Die Beine sind mittellang, Laufe und FuUe unbefiedert. Brailaer Tummler sind in den Zeichnungsvarianten Einfarbig, Bindig und Gescheckt gelaufig. Erstere variieren von Schwarz uber Rot und Gelb bis Blau mit schwarzen Binden, letztere existieren in Schwarz, Rot, Gelb und Blau. Bei deren weiber Grundfarbe sind rund um die Augen und an der Kehle einige farbige Federn vorhanden. Die ubrigen Teile des Kopfes verfugen uber einige farbige Federn. Flugel und Hals sollen gescheckt sein, der Schwanz kann gescheckt oder farbig sein.

KONSTAN7AER TUMMLER, kappig, schwarz (Foto Wolters)

Die KONSTANZAER TUMMLER (Porumbeii jucatori de Constanta = Flugtauben aus Konstanza: Abb. 507), eine alte Rasse, sind turkischer Abstammung, wurden spater aber mit dem Brailaer Tummler gekreuzt. Heute verkorpern sie in erster Linie Flugtauben, die hoch fliegen und oft fast bis zum Erdboden herunterpurzeln, um wieder aufzusteigen und ihr Spiel zu wiederholen. Diese Tummler sind nicht grob, zeigen vielmehr eine graziose Figur. Der kleine Kopf ist mit breiter Stirn und leicht flacher Kopfplatte ausgestattet. Sie kommen sowohl glattkopfig als auch mit kleiner Muschelhaube ohne Rosetten oder mit einer Spitzkappe vor. Die perlfarbigen Augen sind von zweireihigen, zarten, weiblichen bis blabgelblichen Augenrandern umgeben. Der kurze und dicke Schnabel ist je nach Gefiederfarbe elfenbeinfarbig bis grau. Die Schnabelwarzen sind etwas starker entwickelt, als es sonst bei Tummlern ublich ist. Bei alten Tieren werden sie leicht warzig und greifen auf den Unterschnabel uber. Der mittellange Hals wird leicht gebogen getragen. Die Kehle ist gut ausgeschnitten, die Brust breit sowie voll und wird vorgestreckt getragen. Der kurze, in den Schultern breite Rucken fallt nach hinten ab. Die Schwingen werden auf den Schwanzseiten aufliegend postiert. Die Beine sind kurz, Laufe und Zehen unbefiedert. Flugtiere weisen mitunter leichte FuUbefiederung auf, wahrend Ausstellungstiere nur glattfuUig anerkannt sind. Gezuchtet werden Einfarbige in Schwarz, weib, Gelb, Schokoladenbraun, Kastanienbraun und weib sowie HellU oder Dunkelblaue mit schwarzen Binden, ferner weibkopfe, bei denen der Kopf, ein Teil des Oberhalses ohne Haube (wenn vorhanden), Schwungfedern und Schwanz weib sind, in Schwarz, Rot, Gelb und Blau. Helle weibkopfe sind zudem an Brust und Unterleib weib. Bunte weibkopfe prasentieren in der weiben Kopfzeichnung einige farbige Federn. Gescheckte weisen bei weiber Grundfarbe farbige Federn auf Rucken. Schultern und im ubrigen Gefieder auf. Schildige verfugen uber normale Schildzeichnung, ein farbiges Flugelschild bei weibem Gefieder. Auch diese sind in Schwarz, Blau, Gelb und Rot gelaufig. SchlieUlich kennt man auch bunte Schildige. bei denen auUer dem Flugelschild auch noch Teile der Brust farbig sind, und Gescheckte mit weiben Schwungfedern, Schwanz und Kopf, wahrend die ubrigen Gefiederteile gescheckt sind. Das Flugelschild kann farbig, weib oder gescheckt sein, der Rucken ist fast immer farbig.

Die KONSTANZAER HUNGEFLUGELTUMMLER stellen gewissermaben eine Variante der Vorgenannten dar und sind durch Kreuzung von diesen mit Bukarester Tummlern entstanden. Sie unterscheiden sich von den Konstanzaer Tummlern dadurch, dab sie die Schwingen hangend neben dem Schwanz tragen. In Farbschlagvielfalt und Zeichnungsmerkmalen gleichen sie den Konstanzaer Tummlern.

Der DOBRUDSCHAU(DOBROGEAU)TUMMLER beendet den Reigen der normalschwanzigen rumanischen Tummler. Die Dobrudscha ist eine Landschaft am Schwarzen Meer, in deren Hauptstadt Konstanza diese Tauben am starksten verbreitet sind. Es handelt sich um mittelgrobe Tauben mit miltellangem oder langerem Schnabel. glattfuUig und mit schmalen, zarten Augenrandern versehen. Die Augen sind hell bei schwarzbunten und dunkel bei rotbunten Tieren. Der Kopf wird stets von einer Haube geziert, hier "Krone" genannt. AuUerdem tragen die Dobrudschatummler eine kleine Schnabelkuppe, sind also doppelkuppig. Diese Schnabelkuppe wird leicht nach vorn geneigt getragen. Die Beine sind mittellang oder etwas langer, Laufe und FuUe stets unbefiedert, die Flugel mittellang. Die Schwungfedern werden auf dem Schwanz getragen. Die Zeichnung ist weib mit farbigen Flugelschildern und farbigem Hinterhals, dabei in den Varianten Schwarz und Rot vertreten. Die Dobrudschatummler sind Flugtauben, die nicht sehr hoch und auch nicht sehr lange fliegen. dafur aber beim Flug purzeln.

Die BREITSCHWUNZIGEN TUMMLER aus Rumanien prasentieren mehr als 12 Steuerfedern. Einige Rassen tragen ihren breiten Schwanz flach, andere wiederum gewolbt oder gefachert. Die eigentlichen Herkunftsgebiete dieser breitschwanzigen Tummler sind Asien und Kleinasien. Aus der Turkei gelangten Tauben dieser An nach Rumanien, wo zahlreiche Rassen geschaffen wurden, von denen die Bukarester und die Craiovaer Tummler neben dem russischen Kasaner Tummler als Perlen unter den Tummlern der Welt gelten.

BUKARESTER HUNGEFLUGEE TUMMLER, schwarz mit Halskragen (Foto Wolters)

Zunachst sollen die BUKARESTER HUNGEFLUGELTUMMLER (Negrii trenati de Bucaresti = Schwarze Hangeflugelige aus Bukarest: Ahh. 508) vorgestellt werden. Eigentlich turkischen Ursprungs, wurden sie jedoch erst in Rumanien zu ihrer heutigen Pracht entwickelt. Die Bezeichnung "Schwarz" in ihrem rumanischen Namen ist irrefuhrend, denn es gibt auch andere Farbschlage. Diese kleinen Tauben mit langem und lockerem Gefieder, hangenden Flugeln und breitem Schwanz waren fruher Flugtummler, sind heute hingegen reine Ausstellungstauben. Der Kopf ist klein, rund und ohne Haube. Die Iris der groben Augen ist gelblich bis perlfarbig. Reinweibe weisen orangerote bis dunkle Augen auf. Die Augenrander sind zweireihig, glatt und buttergelb. Der Schnabel ist kurz, kegelformig, dick und stets hell, der Hals kurz und dick, der Rucken kurz und hohl. Die abfallende Linie des Hinterhalses, der Rucken und der wieder ansteigende Schwanz bilden einen Bogen, dessen tiefste Stelle der kurze Rucken bildet. Die Schwingen hangen frei und locker neben dem Schwanz und erreichen fast den Boden. Der Schwanz ist breit, besteht aus 14 bis 22 Steuerfedern und wird erhoben getragen. Die Burzeldruse fehlt, die Tauben besitzen aber Schmalzkiele. Die Beine sind sehr kurz, Laufe und Zehen immer unbefiedert. Die Palette der Zeichnungsarten umfaUt Einfarbige, Farbige mit weibem Halbmond auf der Brust, Farbige mit weibem oder weibgeschecktem Halskragen, der ganz um den Hals herumreicht, Farbige mit geschecktem Hals und Farbige mit weiber Schwanzbinde, diese auch mit weibem Halskragen, weibem Halbmond oder geschecktem Hals, ferner am ganzen Korper Gescheckte, Schimmel, Gehammerte und Vielfarbige. Diese Zeichnungsvielfalt erstreckt sich auf die Farbvariationen Schwarz, Rot, Gelb, Blau und weib. Bei Jungtieren ist die mogliche weibe Zeichnung oft nur angedeutet und wird erst nach der Mauser sichtbar. Schwarze mit viel rotlichem Glanz sind beliebt und werden "schwarze Tomaten" genannt. Die gezeichneten Tiere sind spalterbig und fallen u.a. aus Kreuzungen von weiben mit dunklen Augen und Einfarbigen. Aus einem Zuchtpaar kann man praktisch jede aufgezahlte Zeichnungsart und Farbe erzuchten. Eine lokale Variante der Bukarester Hangeflugeltummler stammt aus der Stadt Muntenia. hat langere Beine und ist tiefschwarz gezeichnet.

Die ROTSTREIFIGEN BUKARESTER TUMMLER (Porumbeii cararati) entstanden durch eine Kreuzung der Bukarester Hangeflugeltummler mit blauen Rumanischen Tummlern. Sie sind klein, niedriggestellt, glattkopfig und glattfuUig. Die Augen sind orangerot bis kastanienbraun, die Augenrander zweireihig, leicht wulstig, aber glatt und buttergelb, der Schnabel kurz, der Hals kurz und dick, der Rucken kurz und hohl. Die langen Flugel liegen hangend neben dem Schwanz und erreichen den Boden fast. Der aus 14 bis 22 Steuerfedern bestehende Schwanz wird leicht gefachert getragen. Die Grundfarbe des Gefieders ist schwarz, wobei sich auf dem Flugelschild zwei tiefrote Flugelbinden befinden. Rotstreifige Bukarester kommen mit weibem Halbmond auf der Brust, mit weibem Halskragen oder ohne weibe Abzeichen vor.

BUKARESTER CIUNGUTUMMLER. rot (Foto Stauber)

CRAIOVAER TUMMLER. rot mit Halsring (Foto Wolters)

Die CRAIOVAER TUMMLER (Porumbeii castanii de Craiova = Kastanienbraune Tauben aus Craiova; Abb. 509) gehoren zweifelsohne zu den schonsten Tummlern uberhaupt. Neben den Kastanienbraunen existieren inzwischen weitere Farbschlage. Sie sind mit den Bukarester Hangeflugeltummlern und den aus RuUland stammenden Tulaer Sternschwanztummlern verwandt. Ehemals Flugtummler, sind sie heute zu reinen Ausstellungstauben geworden.
Diese kleinen Geschopfe sind lang und locker befiedert. Die Augen sind gelblich. deren Ringe zweireihig, glatt und buttergelb. An den Seiten des kurzen und dicken Schnabels stehen oft einige kleine Federn, "Bart" genannt, ab. Der Hals ist lang und gebogen, der Rucken kurz und hohl. Die Flugel sind lang, die Spitzen der Schwungfedern beruhren den Boden. Der Schwanz ist erhoben, etwas gefachert und besteht aus 14 bis 22 Steuerfedern, wobei die mittlere Steuer eine Doppelfeder sein darf. Schmalzkiele kommen vor. Die Beine sind sehr kurz, Laufe und Zehen unbefiedert. Man differenziert Einfarbige in Kastanienbraun, Braun, Rot, Gelb, Dun, oft mit intensivem Gefiederglanz, ferner Mahagonifarbige und weibe; letztere auch mit dunklen Augen. Alle RotU oder Gelbgefarbten werden auch mit weiber Schwanzbinde, Halskragen und/oder Halbmond auf der Brust gezeigt. Tiere mit weiber Schwanzbinde verfugen uber Spiegelschwingen oder schilfige Schwungfedern. Auch Gescheckte und Almondfarbige sind bekannt.

Die BUKARESTER CIUNGTUMMLER (Zburator Ciung de Bucaresti, oder kurz "Ciungi": Abb. 510) stammen aus Rumaniens Hauptstadt und deren Umgebung, sind ausgezeichnete Hochflieger und halten sich lange bis in Flimmerhohe. Ihr Flug ist schnell, und seine Dauer betragt 4U6 Stunden. Bukarester Ciungtummler sind mittelgrobe, kraftige Tauben, deren kleiner Kopfeine rundliche, hohe. gewolbte Stirn zeigt und immer ohne Haube ist. Die Farbung des mittellangen Schnabels ist abhangig von der Gefiederfarbe. Die Augen sind perlfarbig, manchmal auch mit etwas grauer Iris versehen. Der mittellange, nicht sehr starke Hals wird etwas nach hinten getragen. Der kurze Rucken fallt zum Schwanz hin leicht ab. Die Flugel sind lang, und die Schwingen hangen neben dem Schwanz, der aus 12 bis 16 Steuerfedern besteht und zwar flach, aber dennoch etwas erhoben getragen wird. Die Beine sind mittellang, Laufe und Zehen unbefiedert. Das Variantenkontingent setzt sich aus Roten mit grauweibem Schwanz und ebensolchen Schwungfedern, lichtruckigen Roten, bei denen Schwungfedern, Schwanz. UnteiTucken und Burzelteile weibgrau sind. Rotfahlen. RotfahlU Gehammerten und Rotschimmeln sowie Kastanienbraunen mit gesaumten Schwingen und weiber Schwanzbinde zusammen.

Die PLOIESTIER CIUNGTUMMLER (Abb. 511) aus der Stadt Ploiesti demonstrieren gleiche Flugweise wie die Vorgenannten. Flugleistungen von acht bis elf Stunden sind bei gutem Wetter zu erreichen. Bei mittelgroben Korperkonturen ist der Kopf langlich, der Schnabel mittellang und die Augen perlfarbig. Der Rucken bildet mit dem Schwanz eine nach hinten abfallende Linie. In der Regel liegen die Schwingen auf dem Schwanz. Die Beine sind mittellang. Laufe und Zehen unbefiedert. Der Schwanz besteht aus 12 bis 14 Steuerfedern und wird flach getragen. Beliebt sind Blauschildige und Blauschwanzige mit roten Flugelbinden, die aber kein einwandfrei sauberes Flugelschild aufweisen. Ferner Rotfahle, Dunkelgehammerte, Stahlblaue und weibe mit dunklen Augen, auUerdem weibhalsbandige,

PLOIESTIER CIUNGUTUMMLER. rotfahl-gehammert (Foto Wolters)

Gescheckte und Tiger. Fast alle Farbschlage kommen sowohl mit farbigem als auch mit weibem Schwanz vor.

Die SCHNURRBURTIGEN PLOIESTIER TUMMLER (Balanii custaciosi de Ploiesti) stellen eine Variante der reinweiben Ploiestier Ciungtummler dar und prasentieren hellen Schnabel, dunkle Augen und hellgelbe Augenrander. Ihnen wachsen vom Schnabelwinkel ausgehend zwischen der Wurzel des Oberschnabels und der Nasenwarze acht bis zehn nach oben stehende und auswartsgedrehte Federn an beiden Kopfseiten, die somit einen "Schnurrbart" bilden. Sie gelten als ausgezeichnete Hochflieger.

Die TIRGOVISTER TUMMLER (Ciungani) entstanden in der Stadt Tirgoviste. die nordwestlich von Bukarest liegt. Die Rasse ist seit 40 bis 50 Jahren bekannt und durch Kreuzungen von Rumanischen Portropoptummlern, fahlen Rumanischen Tummlern und rotstreifigen Bukarester Tummlern entstanden. Tirgovister Tummler haben ein rotliches Gefieder - "rot wie die Farbe von Sauerkirschen", sagen die Rumanen. Der Schwanz ist dabei regelrecht violett gefarbt und zeigt eine dunkle Schwanzbinde. Der Kopf ist rund und ohne Haube, der Schnabel mittellang und von schwarzblauer Farbe. Die Augen sind hellgelblich. Die Schwingen hangen und werden leicht neben dem Schwanz getragen, der aus 13 bis 16 Steuerfedern besteht. Der Schwanz gabelt sich, die Mittelfeder stellt eine Doppelfeder dar. Diese Flugtummler fliegen in geschlossenen Schwarmen und erreichen dabei Flimmerhohe. Die Flugdauer betragt bis zu funf Stunden. Der Orientierungssinn dieser Tauben ist gut entwickelt. Die Jungtiere sind zunachst fast ganz schwarz, und die dunkelrote Farbe erscheint erst nach der Mauser.

Die GALATZER TUMMLER (Porumbeii jucatori de Galati: Ahh. 512 u. 513) sind weit verbreitet. Sie stammen aus der Stadt Galati (Galatz), am linken Donauufer zwischen Sereth (Siret) und Pruth gelegen. In Rumanien heiUen diese Tauben auch "Rollerie rominesti Galateni" und Rotitori dunareni", was soviel wie "Flugtauben aus Galatz" oder ..Rumanische und Galatzer Roller, Dreher der Donau" bedeutet. Diese Rasse hat gewisse Uhnlichkeit mit dem Englischen Tippier. Einzelne Stamme sind reine Hochflieger, die nicht purzeln, andere Stamme wiederum fliegen nicht so hoch und nicht so lange, purzeln jedoch, noch weitere schlieUlich sind reine Purzier. Galatzer Tummler sollen aus Kreuzungen von russischen, turkischen und bulgariU

GALATZER TUMMLER, rot (Foto Wolters)

sehen Tummlern hervorgegangen sein. Mittelgrob und mit kraftigem Korperbau, sind bei ihnen verschiedene Kopfformen anzutreffen: entweder langgestreckt oder rund mit voller Stirn. Galatzer Tummler existieren mit und ohne Haube. Je nach Flugstil unterscheidet man Hochflieger, Tummler, die sich dreiU bis funffach hintereinander uberschlagen, und ausgesprochene Roller, die bis zu 20 oder 30 Uberschlage in einer Linie hintereinander und dabei fast bis zum Boden zustandebringen. Die Augen sind perlfarbig, mitunter etwas blaulich, bei einzelnen Stammen auch mehr gelblich. Der Schnabel ist mittellang und gerade, der Hals mittellang. Der breite Rucken bildet mit dem Schwanz eine nach hinten abfallende Linie. Die Schwingen werden auf den Schwanzseiten getragen oder hangen leicht neben dem breiten Schwanz, der aus 14 bis 16 Steuerfedern besteht. Die Beine sind mittellang. wobei glattfuUige, bestrumpfte und schwach belatschte Tiere vorkommen. An Zeichnungen und Farbvarianten wird fast alles geboten, was man sich denken kann: Einfarbige in Schwarz ("Raben") sowohl mit hellem als auch mit dunklem Schnabel und in Schiefergrau, die jeweils gute Flieger und Purzier darstellen. Reinweibe Tiere verfugen uber helle Schnabel und kommen sowohl mit hellen als auch mit dunklen Augen vor. Zudem kennt man PerlU und Silberweibe mit hellen Augen, ferner Rote und Gelbe. Bindige firmieren in Blau mit schwarzen Binden unter dem Extrabe"riff "Galatzer Blaue", wobei meist Schwanz, Schwungfedern und Vorderhals weib sind. Gelbe kommen als Abwandlungen auch mit dunkelbraunem Flugelschild und weibem Kopf, Schwungfedern und Schwanz ebenso wie Rotfahle vor.

GALATZER ROLLER: blaugcschecki (Foto Wolters)

Gescheckte in Schwarzweib, "MORISCAR" genannt, purzeln vorzuglich und kommen auf 20 bis 30 Uberschlage hintereinander. Gelaufig ist auch eine dreifarbige Variante mit blauem Schwanz. Die Scheckung kann dabei unregelmabig ausfallen. Sie tragen ihre Schwingen meist hangend. "BOXANI" sind immer glattkopfig und mit schwarzem Flugelschild versehen. Kopf, Vorderhals, Schwungfedern und Schwanz sind weib, das ubrige Gefieder hingegen schwarz. Auch der Farbkontrast der "CAZACI" ist schwarzweib. Kopf ohne die vorhandene Haube, Vorderhals und Schwungfedern sind dabei weib. Beliebt sind Herzgezeichnete, die mit weibem Kopf, Hals, Unterleib, Schwungfedern und Schwanz ausgestattet sind. Farbig sind Hinterhals und Rucken in Form eines Herzes sowie das Flugelschild. BlauUweibgescheckte Tiere prasentieren meist weiben Kopf, Vorderhals und Schwungfedern, wobei der Schwanz weib oder blau sein kann. Eine weitere Zuchtlinie weist farbigen Kopf, weiben Hals, Schwungfedern und Unterleib auf, gilt als guter Purzier und wird "MIRONESCU" genannt. Gescheckte in Rot und Gelb konnen unregelmabige Scheckung prasentieren. Schildige, d. h. weibe mit farbigem Flugelschild, gelten als gute Hochflieger, die nicht purzeln. "FRIT" zeigen sich weib mit farbigem Flugelschild, Rucken sowie Hals und besitzen meist eine Muschelhaube. Auf die Zeichnung wird nicht so grober Wert gelegt, weil diese Tauben in erster Linie Flugtummler sind. Dennoch beschreibt der rumanische Standard zahlreiche Zeichnungen sehr genau. Galatzer Tummler zuchtet man auch in Ungarn und Holland. Nach Deutschland sind sie nach dem zweiten Weltkrieg gekommen.

Die CARACALTUMMLER (Porumbeii jucatori din Caracal oder Caracal: Ahh. 514) aus der Stadt Caracal in der kleinen Walachei, sudostlich von Craiova gelegen. sind Flugtummler und insbesondere Purzier in normaler Taubenfigur von mittlerer GroUe. Der runde Kopf ist ohne Haube, der Schnabel mittellang. Die Augen sind hell

CARACAL TUMMLER, schwarz (Foto Scheide)

perlfarbig, die Augenrander leicht rotlich gefarbt und schmal. Der Hals ist mittellang. Der Rucken bildet mit dem Schwanz eine abfallende Linie. Die Schwingen ruhen auf dem Schwanz. Die Beine sind mittellang, Laufe und Zehen unbefiedert. Es existieren Einfarbige in Rot, Gelb, Schwarz und Kastanienbraun, ferner solche mit rotlichUblauer Grundfarbe und dunkelgrauer Schwanzbinde sowie Gescheckte und weibschwingige.

Die CALARASIER TUMMLER (Porumbeii jucatori ds Calarasi: Abb. 515) stammen aus der Stadt Calarasi, die im Suden Rumaniens liegt. Es handelt sich um Flugtummler, die hoch firggen und viel purzeln, aber nur kurze Zeit in fest

CALARASIER TUMMLER, dun (Foto Wolters)

geschlossenen Schwarmen agieren. Ausstellungstiere zeigen meist grobe Hauben und rosettenformige Schnabelkuppen, sind also doppelkuppig. Calarasier sind mittelgrob. Ihr Kopf ist rund, zum Schnabel hin ein wenig gestreckt, die Stirn mabig hochgewolbt. Der Kopf wird von einer Muschelhaube geziert. Nicht immer ist eine Schnabelkuppe vorhanden. Die perlfarbigen Augen werden von zweireihigen, hellen Augenrandern umgeben. Der Schnabel ist mittellang, dick und immer hellhornfarbi", der Hals mittellang und recht dick, der Rucken zwischen den Schultern breit, wird nach hinten schmaler und fallt mit dem Schwanz ab. Die Schwingen werden hangend neben dem Schwanz getragen, der aus 14 bis 16 Steuerfedern besteht. Die Beine sind kurz, Laufe und Zehen unbefiedert. Zum Varietatenrepertoire gehoren Einfarbige in Schwarz, Rot, Gelb, Kaffeebraun, Hellbraun und Goldfarbig, letztere mit dunklen Flugelbinden. Reinweibe kommen wiederum mit hellen wie auch dunklen Augen vor. Ferner existieren weibschwingige, die mitunter einige weibe Federn im Flugelschild aufweisen, und Rote mit weiben Federn am Kopf, weiben Schwungfedern und weiber Schwanzbinde, die es auch mit weiben Spiegeln auf den roten Schwungfedern gibt.

Die ALEXANDRIANER TUMMLER sind wenig verbreitet und werden fast nur in der Stadt Alexandria gezuchtet. Sie kommen mit Muschelhaube oder doppelkuppig vor und verfugen uber helle Perlaugen. Ihr Schnabel ist mittellang. Der Schwanz besteht aus 13 bis 16 Steuerfedern. Die Beine sind mittellang, Laufe und Zehen unbefiedert. Einfarbig Rote, Gelbe, Schwarze und Kastanienbraune machen die Farbschlagskala aus. Sie fliegen in fest geschlossenen Schwarmen in niedriger Hohe und purzeln dabei.

Die RUMUNISCHEN ELSTERTUMMLER (Porumbeii zburatori baltati rominesti: Abb. 516) stammen vom russischen Rschewer Tummler ab und sind diesem sehr ahnlich. Der Kopf ist etwas langgestreckt, gezogen, leicht abgeflacht. und der Hinterkopf fallt in stumpfem Bogen zum Genick ab. Diese Rasse ist glattkopfig oder mit kleiner Muschelhaube anerkannt. Ihre Augen sind perlfarbig, die Augenrander zweireihig und glatt. Der hellhornfarbige Schnabel ist mittellang und gerade. Der mittellange Hals wird leicht gebogen getragen. Der verhaltnismabig kurze Rucken fallt nach hinten ab. Die Schwingen werden leicht hangend neben dem breiten Schwanz getragen, der aus 14 Steuerfedern besteht. Die Laufe sind mittellang und unbefiedert. Farbbild ist die bekannte Elsterzeichnung. Mitunter ist ein weiber Kehlfleck vorhanden oder ein weiber Fleck uber bzw. hinter den Augen vorhanden. Tiere ohne jegliche weibe Kopfzeichnung sind besonders beliebt. Man unterscheidet Schwarz mit schwarzem Schwanz, Blau mit blauem Schwanz, Rot mit rotem Schwanz und weiber Schwanzbinde sowie Gelb mit gelbem Schwanz und weiber Schwanzbinde. Rote und Gelbe ohne weibe Schwanzbinde sind Seltenheiten.

Die VISINITUMMLER (Porumbeii zburatori visinii rominesti oder kurz "Visini" = "Rot wie Sauerkirschen": Abb. 5/7) sind verwandt mit dem russischen JaschiUtummler, der heute sehr selten oder ausgestorben ist. Es sind gut fliegende Tummler, die in Schwarmen spiralformig aufsteigen, Flimmerhohe erreichen, dort 1U2 Stunden verweilen und etwas purzeln.

RUMUNISCHER VISINITUMMLER. rot (Foto Wolters)

RUMUNISCHER GEF.I.STKKTER TUMMLER, kappig. M (Foto Wolters)

Diese Tauben sind klein und kurzbeinig mit breitem Schwanz. Der Kopf ist klem sowie leicht wurfelformig mit abgesetzter Stirn und ohne Haube. Die Augen sind gelb, ihre Rander breiter als normal, zweireihig, etwas aufgetrieben, aber zart und glatt, buttergelb. Der hellhornfarbige Schnabel ist knapp mittellang und dunn. der Hals kurz, etwas gebogen, die Kehle gut ausgeschnitten, der Rucken mittellang und hohl. Die Schwingen hangen neben dem breiten Schwanz, der aber flach und leicht ausgebreitet bzw. gefachert getragen wird. Die Beine sind kurz. Laufe und Zehen unbefiedert. Die Grundfarbe des Gefieders ist rot, die Schwungfedern sind etwas dunkler. Es gibt Rote mit oder ohne Spiegelzeichnung auf den Schwungfedern und mit weiber Binde auf dem Schwanz, Rote mit oder ohne Spiegelschwingen, mit oder ohne weibe Schwanzbinde und mit weibem oder grauem Halbmond auf der Oberbrust. Ebenso sind solche mit weibem oder grauem, ganz um den Hals herumlaufendem Halsband bekannt wie auch Rote mit weibem Schwanz, mit oder ohne Halsbinde oder Halbmond auf der Oberbrust, die auch mit silbergrauem Schwanz vorkommen.

Die RUMUNISCHEN POTPROPOPTUMMLER sind den bereits beschriebenen Visinitummlern ahnlich, jedoch grober, ihr Schnabel und die Beine langer. Die Schwungfedern hangen neben dem Schwanz. Das Korpergefieder ist rot, der Bauch blaulich, der Schwanz rotlich mit blauer Schwanzbinde. Es handelt sich um gute Hochflieger, die als selten gelten.

Die RUMUNISCHEN WEISZSCHWANZTUMMLER (Porumbeii jucatori rominesti codalbi; Abb. 518) entstanden um 1890 in der Stadt Muntenia in der Walachei und sind verwandt mit den russischen Nikolajewer Tummlern. Diese nnittelgrobenTauben fliegen 1U2 Stunden sehr hoch und uberschlagen sich dabei gelegentlich. Seit 1975 auch in Deutschland vorhanden, sind sie auch als Ausstellungstauben zugelassen worden. Ihr immer glatter Kopf soll fast wurfelformig mit gerundeten Kanten sowie breiter und steiler Stirn sein. Die Augen sind perlfarbig, der zweireihige Augenrand jenach Farbschlag blab bis blaugrau gefarbt.

RUMUNISCHER WEISZSCHWANZTUMMLER. schwulv (Foto Wolters)

Der Schnabel soll nicht uber mittellang sein, wird etwas nach unten gerichtet und ist bei Roten und Gelben hellhornfarbig, bei den anderen Farbschlagen dunkel. Die Schnabelwarzen sind nur schwach entwickelt. Der mittellange Hals ist leicht nach hinten ausgebogen, die Brust breit und etwas vorgewolbt. Der lange Rucken fallt nach hinten ab. Die langen Flugel werden auf dem Schwanz liegend getragen. Der Schwanz besteht aus 12 bis 16 Steuern, wird etwas locker getragen und bildet mit dem Rucken eine abfallende Linie. Die Laufe sind kurz bis hochstens mittellang und immer unbefiedert. Das verhaltnismabig lange Gefieder soll dicht am Korper anliegen und ist farbig, wahrend nur der Schwanz mit Decke und Keil weib ist. Etwas weib am After und an den Innenseiten der Schenkel gilt nicht als Fehler. Schwarz. Blau mit schwarzen Binden, Rot und Gelb stellen die Farbschlagpalette dar.

Die RUMUNISCHEN SCHILDTUMMLER (Jucatori capaciti) wurden 1968 zum ersten Male ausgestellt und stammmen vom russischen Nikolajewer Schildtummler ab. Es handelt sich um weibe Tauben mit farbigen Flugelschildern, die nach rumanischer Auffassung den ubrigen rumanischen Tummlern in der Korperform entsprechen und ganz leicht hangeflugelig sein sollen.

Die mittelgroben RUMUNISCHEN BLAUEN TUMMLER (Porumbeii rominesti viorii) werden gern als Hochflieger gehalten und fliegen im allgemeinen 2U3 Stunden in grober Hohe. Jedoch soll es nach Prof. Peterfi auch Tiere geben, die bis zu 12 Stunden in grober Hohe aushallen.
Der fast runde Kopf ist immer ohne Haube, der Schnabel mittellang und dunkel. Die hellen Perlaugen sind von normalen, blaugrauen Augenrandern umgeben. Der kurze und dicke Hals wird leicht nach vorn geneigt. Die Kehle ist gut ausgeschnitten. Der breite Rucken wird zum Schwanz hin schmaler und fallt nach hinten ab. Die Schwingen werden locker an den Schwanzseiten aufgelegt. Der Schwanz ist breit, wird flach getragen und setzt die abfallende Ruckenlinie fort. Die Beine sind mittellang, Laufe und Zehen unbefiedert. Grundfarbe dieser Tauben ist Blau, wobei solche mit dunklen Flugelbinden und weibem oder blauem Schwanz sowie mit dunklen Flugelbinden, dunklen Schwungfedern und weibem Halbmond auf dem Oberhals gelaufig sind, ebenso wie Exemplare mit weibem Halskragen, der ganz um den Hals herumlauft, jeweils mit blauem oder weibem Schwanz. Auch blaugehammerte Tiere konnen sowohl mit als auch ohne weiben Halbmond auf dem Oberhals oder weiben Halskragen vertreten sein, wiederum entweder mit blauem oder weibem Schwanz.

Die HUNGEFLUGELIGEN RUMUNISCHEN BLAUEN TUMMLER entsprechen den Vorgenannten, tragen jedoch die Schwingen hangend neben dem Schwanz. Uberwiegend sind Blaue mit schwarzen Binden, seltener andere Zeichnungsabwandlungen der blauen Grundfarbe dieser guten Purzler zu finden.

Die WEISSBINDIGEN RUMUNISCHEN TUMMLER verkorpern eine weitere Variante der vorgenannten blauen Tummler und sind ebenfalls als Hochflieger anzusprechen. Der Kopf ist rund ohne Haube, der dunkle Schnabel mittellang. Der Rand der perlfarbigen Augen ist normal breit und hellU bis blaulichgrau, der Hals mittellang und verhaltnismabig dick, die Kehle gut ausgeschnitten. Der breite Rucken fallt zum Schwanz hin leicht ab. Die Schwingen liegen locker auf den Schwanzseiten. Der breite Schwanz wird flach getragen, wobei Schwanz und Rucken eine leicht abfallende Linie bilden. Die Beine sind mittellang. Auch bei diesen immer glattfuUigen Tauben sind diverse Blauabwandlungen zu unterscheiden: Mit weiben Flugelbinden, dunklen Schwungfedern und dunkler Schwanzbinde, genauso aber mit weibem Schwanz oder mit weiben Flugelbinden, weiben Schwungfedern und weibem Schwanz sowie auch mit weiben Flugelbinden. weiben Schwungfedern und blauem Schwanz mit dunkler Schwanzbinde. Alle diese Zeichnungsarten werden zudem auch mit weibem Halbmond auf der Oberbrust oder weibem Halskragen bzw. mit unregelmabig verteilten weiben Halsfedern gezuchtet.

Die SILBERFARBIGEN RUMUNISCHEN TUMMLER (PoiUumbeii rominesti straini: Abb. 519) sind aus den blauen durch Verblassung der Farbe entstanden. Zur spateren Verbesserung wurden jedoch auch braune und Orbetenitumrnler hinzugezogen. Die silberfarbigen Tummler fliegen gewohnlich 2U4 Stunden: in Ausnahmefallen sind jedoch schon Flugleistungen von 8 bis 12 Stunden erreicht worden. Diese Tauben verfugen uber eine mittelgrobe Figur. Der Kopf ist rundlich, die Stirn etwas hoch. Die perifarbigen bis gelblichen Augen sollen frei von Blutaderchen sein.
Die zweireihigen Augenrander sind nicht allzu breit, von feinem Gewebe und hellgrau. Der mittellange Schnabel soll hell sein. Der Hals ist kurz und ziemlich dick, wird zum Kopf jedoch dunner, so dab die Kehle schon ausgeschnitten ist. Die breite und runde Brust soll hoch getragen werden, aber nur wenig hervortreten. Der Rucken ist in den Schultern breit, verjungt sich zum Schwanz hin und fallt nach hinten ab. Die Schwingen werden locker auf den Schwanzseiten liegend oder leichl neben dem breiten Schwanz hangend getragen, der aus 14 Steuerfedern besteht. Die Beine sind mittellang, Laufe und Zehen unbefiedert. Auf silbergrauer bis silberblauci Grundfarbe (je heller, desto besser) sind verschiedene Zeichnungen gelaufig: mit dunklen Flugelbinden und dunkler Schwanzbinde sowie weiben Flugelbinden und dunkler Schwanzbinde, ferner weibschwanzige mit weiben oder dunklen Flugelbinden. Alle diese Abwandlungen kommen auch mit weibem Flalbrnond auf dci Oberbrust oder mit weibem Halskragen vor.

Die SILBERSCHUPPIGEN RUMUNISCHEN TUMMLER entsprechen in ihrci Korperform den soeben beschriebenen Silberfarbigen, sind also wiederum glattfuUi^ und glattkopfig. Ihr breiter Schwanz hat 14U16 Steuerfedern und wird nicht oder nur leicht angehoben getragen. Die Schwingen ruhen leicht hangend neben dein Schwanz. Bei hellsilbergrauem Gefieder sind die Flugelschilder mit weiben Federchen durchsetzt, deren untere, nicht sichtbare Teile silbergrau sind. Etwa die Halfte der FlugelschildUDeckfedern zeigt diese Zeichnung, wodurch der Eindruek eines geschuppten Flugelschildes entsteht. Die Schwungfedern konnen einfarbig silbergrau oder auch mit weiben Spiegeln versehen sein. Der Rucken soll farbig sein, jedoch gilt ein weiber Rucken nicht als Fehler.

Die VARGATITUMMLER (Porumbeii vargati: Abb. 520) stellen eine weitere Rasse mit silbergrauer Grundfarbe dar, sind dabei klein und niedriggestellt. Der Kopf ist klein und rund, Schadel und Hinterkopf bilden einen ununterbrochenen Bogen. Die Augen sind gelb, die Augenrander zweireihig, glatt, zart und blabgrau. Der Schnabel ist mittellang und dunkelgrau, der Hals kurz und ziemlich dick, die Kehle nur leicht ausgeschnitten. Die breite, volle und tiefe Brust wird leicht vorgestreckt getragen. Der in den Schultern sehr breite Rucken ist hohl und verjungt sich zum Schwanz hin. Die Schwingen werden hangend neben oder unter dem breiten und aus 14 bis 18 Steuerfedern bestehenden Schwanz getragen, der in Erregung leicht gehoben wird, sonst aber herunter hangt und den Boden beruhrt. Die Beine sind kurz, Laufe und Zehen unbefiedert. Diese Rasse wird in der Walachei schon seit 1850 gezuchtet.

SILBBRFARBIGER RUMUNISCHER TUMMLER (Foto Marks)

VARGATITUMMLER. blau mit roten Binden (Foto Wolters)

Folgende Varianten sind zu unterscheiden: silbergraue Grundfarbe, Kopf und Schwingen dunkler, Flugel mit schwarzen Flugelbinden und weibem Schwanz: silberblaue Grundfarbe, Kopf und Schwingen dunkler, Flugel mit zwei roten Binden. Schwanz weib: silberblaue Grundfarbe, Kopf und Schwingen dunkler. Flugel mit zwei weiben Binden, Schwanz weib: silberblaue Grundfarbe. Kopf und Schwingen dunkler. Flugelschild blaugehammert, Schwanz weib: silberblaue Grundfarbe. Kopf und Schwingen dunkler. Flugelschild hell geschuppt (analog zu den bereits beschriebenen geschuppten Tummlern). In allen Fallen sind auch OberU und Unterschwanz weib. Alle Zeichnungsarten sind ferner mit oder ohne weiben Halbmond oder Halskragen vorhanden, bei allen sind auch weibe Schwungfedern moglich. SchlieUlich gibt es sogar rotbindige Tiere mit schwarzer Hammerung auf dem Flugelschild. Diese bindigen Tummler sind reine Ausstellungstauben.

Die RUMUNISCHEN ORBETENITUMMLER (Porumbeii zburatori rominesti Orbeteni: Abb. 521) sind auch heute noch zum Flugsport geeignet. Die Bezeichnung "Orbeteni" ist nicht zu ubersetzen, da es sich um den Spitznamen des Erzuchters handelt. Diese Tauben werden manchmal auch ..Ruginiti" (Verrostete) genannt, und in der Tat ist ihre Farbe mit derjenigen von Rost vergleichbar. Ihre Vorfahren sollen turkischer Herkunft gewesen sein.
Diese kleinen Tauben sind mit rundem Kopf und hoher Stirn versehen, dabei immer ohne Haube. Die gelben Augen werden von zweireihigen Randern umgeben, die glatt, zart und buttergelb bis fleischfarbig sind. Der mittellange, gerade Schnabel wird zur Spitze hin ziemlich dunn und ist hellhornfarbig. Der Hals ist kurz und dick, die Kehle aber ausgeschnitten. Die breite und volle Burst wird mabig hoch getragen und leicht vorgestreckt. Der Rucken ist breit und etwas hohl. Die Schwungfedern werden locker auf den Schwanzseiten oder ein wenig hangend getragen. Der breite Schwanz besteht aus 14 bis 16 Steuerfedern, wird aber flach gehalten. Die Laufe sind mittellang und unbefiedert.
Das Korpergefieder ist rostrot mit einigen Abstufungen wie z. B. einfarbig Rote: Rucken und Flugelschilddeckfedern etwas schwarz uberhaucht, Schwungfedern schwarz oder weib, Schwanz rotbraun mit schwarzer Schwanzbinde. Dreifarbig Geschuppte: Flugelschild hellrot, Federn an den Spitzen schwarz auslaufend. Schwungfedern schwarz oder weib, Schwanz rotbraun mit schwarzer Schwanzbinde. Dunkelrote: Kopf, Hals und Schwanz schwarz, das ubrige Gefieder rot, etwas schwarz uberhaucht. Diese Zeichnungen kommen auch mit weiben Flugelbinden. mit weibem Halbmond auf der Oberbrust oder mit weibem Halskragen vor. Eine weitere Variante zeigt weiben Hals, Bauch, Schwungfedern und Schwanz. SchlieUlich kennt man Rotbraune mit schilfigem Schwanz, in dem eine hellrote, dunkel gesaumte Schwanzbinde sichtbar ist, ferner hellrote, fast gelbe Tiere mit weiben Flecken im Gefieder und dunkler rote Exemplare mit gleicher Zeichnungsanordnung. Aus den letztgenannten Spielarten fallen bei der Zucht oft ganz weibe Tiere mit dunklen Augen, die "weibe von Orbeteni" genannt werden.

Die RUMUNISCHEN GESCHECKTEN TUMMLER (Cerchez = Kreis) heiUen im Mutterland so, weil sie in sehr engen Kreisen fliegen, sind Verwandte der Orbetenitummler und dreifarbig: Schwanzfedern schwarz, Flugel und Rucken rot, Kopf, Hals und Brust weib.

RUMUNISCHE BRAUNE TUMMLER (Porumbeii zburatori rominesti cinepii) sind mit dem Orbetenitummler verwandt. Diese Hochflieger konnen 2U3 Stunden fliegen, aber nicht purzeln. Sie entsprechen in der Korperform im wesentlichen dem Orbetenitummler, sind also kleine, breitbrustige, glattfuUig und Ukopfige Tauben. Beim gelben Farbschlag sind Kopf und Hals hellgelb, das ubrige Gefieder schokoladenbraun oder etwas heller. Braune verfugen uber hellbraunes Gefieder und gelbes Flugelschild, das mit dunkelbraunen Federn etwas durchsetzt ist. Bindig: Kopf und Hals gelb, Schwanz hellbraun, Flugelschild gelbbraun mit dunkelbraunen Binden, die sich gut von der Grundfarbe abheben mussen. Alle diese Varianten sind entweder mit oder ohne weiben Halbmond auf der Oberbrust oder auch mit weibem Halskragen existent. Die in der Zucht anfallenden reinweiben Tiere mit dunklen Augen werden "Blumen" genannt.

Die RUMUNISCHEN KAFFEEBRAUNEN TUMMLER (Porumbeii zburatori cafenii rominesti: Abb. 522), auch "schwarzbraune Tummler" geheiUen, sind gute Hochflieger, die 1U2 Stunden lang fliegen und dabei Flimmerhohe erreichen. Selbst Flugleistungen von 8 bis 12 Stunden sind schon beobachtet worden. Die Vorfahren dieser Tauben kamen aus der Turkei. Die kaffeebraunen Tummler entstanden um 1800 in der Walachei.

RUMUNISCHER ORBETENI TUMMLER, rol (Foto Scheide)

RUMUNISCHER KAFFEEBRAUNER TUMMLER (Foto Wolters)

Diese immer glattkopfigen Tauben sind mittelgrob, ihr Kopf rund, seine Stirn steigt von der Schnabelwurzel aus steil an. Die Augenrander der gelben Iriden sind zweireihig, glatt, zart und hellfleischfarbig bis buttergelb. Der Schnabel ist mittelUlang und dunkelhornfarbig, der Hals kurz und dick, die Kehle aber ausgeschnitten. Die breite Brust wird etwas hoch getragen, aber kaum vorgestreckt. Der breite, kurze Rucken fallt zum Schwanz hin leicht ab. Die Schwingen werden locker auf den Schwanzseiten oder leicht hangend neben dem breiten Schwanz posiert, der aus 14 bis 16 Steuerfedern besteht, flach getragen und nur in Erregung leicht angehoben wird. Die Laufe sind mittellang und glattfuUig.
Kaffeebraun oder Dunkelrot mit intensiv grunem Glanz stellen die Grundfarbvarianten dar. Dabei sind die Schwungfedern schwarz, der Schwanz weib. Kaffeebraune sind auch mit rotem Schwanz und schwarzer Querbinde sowie schwarzen oder roten Schwungfedern gelaufig. Die Spielart Kaffeebraun ohne Glanz weist wie schwarz uberhauchtes Gefieder auf, wahrend Kopf, Hals und Kehle schwarz sind, der Schwanz schwarz oder weib. Wiederum kommen alle Zeichnungsarten auch mit oder ohne weiben Halbmond auf der Oberbrust bzw. weiben Halskragen vor.

Die RUMUNISCHEN FAHLROTEN TUMMLER (Porumbeii zburatori gagii rominestri: Abb. 523) sind um 1800 in der Walachei entstanden und verkorperten fruher gute Hochflugeigenschaften, sind im Laufe der Zeit aber zu Ausstellungstauben geworden.
Der Kopf dieser kleinen, breitbrustigen Tiere ist rund und mit hoher, vom Schnabelansatz aus steil aufsteigender, gewolbter Stirn versehen, dabei immer glatt. Die Augen sind hell perlfarbig, ihre Rander zweireihig, glatt, zart, hell bis buttergelb. Der knapp mittellange und ziemlich dicke Schnabel ist immer hellhornfarbig, der Hals kurz und dick, die Kehle aber doch gut ausgeschnitten. Die breite und volle Brust wird hoch getragen, tritt aber nur wenig hervor. Der breite und kurze Rucken ist in der Mitte leicht hohl. Die Schwingen hangen neben dem breiten Schwanz, der leicht gefachert, aber flach getragen wird und aus 14 bis 18 Steuerfedern besteht. Die Beine sind kurz, Laufe und Zehen unbefiedert. Das rotlichUfahle Gefieder mit dunklen Flugelbinden und dunkler Schwanzbinde wird zu verschiedenen weiteren Farbbildern abgewandelt: Fahle mit rotem Kopf, Hals, Flugelbinden und roter Schwanzbinde, Fahle in Hellbraun mit noch helleren Flugelbinden, Hellfahle ohne Flugelbinden, Fahle ohne Flugelbinden mit dunkelbraunen Federn auf dem Flugelschild, eine Art Hammerung: Fahlrote mit rotgehammertem Flugelschild, Gelbfahic mit intensiv gelbem Hals, Kopf, Kropf, Flugelbinden und Schwanzbinde, wahrend das Restgefieder heller, fast isabellfarbig ist. AuUerdem zuchtet man einfarbig Gelbe. Alle Spielarten existieren auch mit weibem Schwanz, ferner mit oder ohne weiben Halsmond oder mit weiber Halsbinde.

Die RUMUNISCHEN SILBERFAHLEN TUMMLER sind Verwandte der fahlen. denen sie in KopfU und Korperform sowie weiteren Merkmalen entsprechen. Abweichend sind nur Farbe und Zeichnung: Kopf, Hals, Flugelbinden und Schwanzbinde sind dunkelbraun, wahrend das Restgefieder silberfarbig, etwas braunlich angehaucht ist. Der Schwanz kann silberfarbig oder weib sein. Wiederum gibt es ebenfalls Exemplare mit weibem Halbmond oder Halskragen sowie auch solche mit weibgeschecktem Hals.

Die RUMUNISCHEN GEELSTERTEN BURTCHENTUMMLER (Abb. 524) stellen eine junge Rasse dar. die erst vor wenigen Jahren erzuchtet wurde. Die Herauszuchtung gelang J. Horvath in Temesvar (Temeschburg) unter Verwendung russischer und rumanischer Hochflugtauben. Diese Rasse unterscheidet sich sehr stark vom alten rumanischen geelsterten Tummler.

RUMUNISCHER FAHLROTER TUMMLER (Foto Marks)

RUMUNISCHER GEELSTERTER BURTCHENTUMMLER. schwarz (Foto Wolters)

Diese mittelgroben Tauben mit ziemlich langen Schwingen und langem Schwanz sind mittelhoch gestellt. Der gut gerundete Kopf ist mit breiter Stirn und ohne Haube versehen. Der Augenrand der perlfarbigen Iriden ist hell bis fleischfarbig, der Schnabel mittellang, an der Basis kraftig, in stumpfem Winkel zur Stirn stehend und fleischfarbig. Leichter dunkler Stipp ist zugelassen. Der Hals ist mittellang, verhaltnismabig stark, die Kehle aber gut ausgerundet, die Brust breit, gut gerundet und etwas vorgewolbt. Der in den Schultern breite Rucken fallt nach hinten nur leicht ab. Die Flugel liegen auf den Schwanzseiten auf. Der Schwanz besteht aus 14 bis 18 Steuerfedern und wird etwas locker sowie leicht gewolbt getragen. Die Laufe sind mittellang und bestrumpft, die Zehen mit kleinen Federn bedeckt, deren Krallen hell.

Diese Rasse kommt auch glattfuUig vor. Das Gefieder liegt straff am Korper an. Bei farbigem Grundgefieder sind nur die Flugel mit Ausnahme der Schultern und ein kleines Bartchen weib, das nicht zu klein sein, aber auch nicht bis zu den Augen reichen soll, ferner die FuUbefiederung. Ein nicht zu grober weiber Afterfleck ist gestattet. Zur Zeit existieren nur die Farbschlage Schwarz und Rot. In Deutschland seit 1973 anerkannt, sind diese zutraulichen Tauben Hochflieger, die in geschlossenem Schwarm fliegen sowie ab und zu purzeln.

Die GIUGIUER PURZELTUMMLER sind in ihrer Heimat nicht sehr haufig anzutreffen. Diese kurzschnabligen Purzier bilden eigentlich den Ubergang von den Rassen mit schmalem Schwanz zu den breitschwanzigen. Die Tauben sind klein mit abgerundetem Kopf und breiter, hoher Stirn, dabei glattkopfig oder mit einer kleinen Haube ausgestattet. Letztere ist am Hinterkopf sehr tief angesetzt und reicht nicht uber den Kopf hinaus. Der helle Schnabel ist kurz und dick. Die Iriden und ziemliche breite Augenrander sind ebenfalls von heller Farbung. Der Hals ist verhaltnismabig dick, die Kehle aber gut ausgeschnitten, die Brust breit und voll. Der mittellange Rucken fallt nach hinten ab. Die breiten Flugel hangen unter oder neben dem Schwanz, der etwas breiter als normal ist, aus 12 bis 14 Steuerfedern besteht und flach getragen wird. Die Laufe sind kurz und unbefiedert. Gezuchtet werden die Variationen einfarbig weib, Schwarz, Rot, Gelb und Kastanienbraun, auch gibt es Schecken. Diese Tauben fliegen in geschlossenem Schwarm und purzeln haufig.

Die RUMUNISCHEN KOBOLDTUMMLER, 1958 beschrieben von Noack, zeigen sich schwarz mit viel Grunglanz; nur ihr Schwanz ist weib. Sie sind identisch mit dem Rumanischen weibschwanztummer in schwarzer Farbe.

Die RUMUNISCHEN BUDSCHOTUMMLER beschreibt Noack 1958 als hellmehlfarbige Tauben mit intensiv rotem Hals und roter Brust. Diese Hochflieger besitzen Perlaugen und sind den Rumanischen Fahlroten Tummlern ahnlich.

Die RUMUNISCHEN GADSCHITUMMLER, ebenfalls 1958 von Noack dargestellt, durften eine Abart der Rumanischen Braunen Tummler sein. Nach Noack handelt es sich um intensiv rote Tauben mit hellroten Flugelschildern und roten Binden. Den hellroten Schwanz schmuckt eine rote Querbinde. Auch sie verkorpern gute Hochflieger.

Die BUKOWINAER ROLLER sind in der Bukowina aus Kreuzungen von Orientalischen Rollern mit weiteren Tummlern entstanden. Alter Fachliteratur zufolge galten sie wahrend ihres Vorkommens als ausgezeichnete Roller. Neuerdings sollen sie in Ungarn und Rumanien wieder gesehen worden sein. Kleiner als unsere Orientalischen Roller, sind sie glattkopfig und UfuUig mit breitem Schwanz, bestehend aus 14 bis 16 Steuerfedern, sowie meist einfarbig.

Die TEMESCHBURGER ROLLER (Rotitori Timisoara: Abb. 525) wurden unter diesem Namen bereits ausgestellt. Dem Persischen Roller ahnlich, sind sie aber noch gedrungener, kurzer und breitbrustiger. Ihr Kopf ist rund. der Schnabel lang. Der

TKMESCHBURGER ROLLER. schwarz (Foto Marks)

Schwanz wird erhoben getragen und besteht aus 14 bis 20 Steuerfedern. Die Mehrzahl der Tiere ist gabelschwanzig. Diese Rasse kommt in allen Farbvarianten vor. dabei einfarbig, gescheckt und farbschildig. In Rumanien sind nur GlattfuUige anerkannt.

JASSYLR ROLLER, weib (Foto Marks)

Die JASSYER ROLLER (Abb. 526) ahneln dem Orientalischen Roller. Es handelt sich um einfarbige, glattkopfige und glattfuUige Tauben, deren Schwanz aus mindestens 14 bis 16 Steuerfedern besteht. Dieser wird waagerecht bis leicht erhoben getragen. Diese Tauben zeigen die gleichen Flugspiele wie die Orientalischen Roller.

Die sogenannten MORISCARROLLER sind ebenso wie DONAUROLLER und GALATZER ROLLER mit dem Galatzer Tummler identisch.

Die RUMUNISCHEN NACKTHALSTUMMLER (Abh. 527) sind bei uns erst seit Ende der sechziger Jahre anerkannt. Das Vorkommen nackthalsiger Tauben, deren Hals frei von Federn ist, war in Rumanien und Spanien schon sehr lange bekannt. Theoretisch kann es bei jeder Rasse durch Mutation zu nackthalsigen Tieren kommen. In Ungarn traten diese unter Feldtauben auf. Die Rumanischen Nackthalstummler wurden in der ungarischen Fachpresse schon 1899 beschrieben. Auch in Veroffentlichungen von Prof. Peterfi wurden sie 1952 eingehend beschrieben und dadurch weltbekannt. Diese Tauben sind aus dem rumanischen Ciungtummler hervorgegangen, werden hauptsachlich in Bukarest und Umgebung gezuchtet und stellen gute Hochflieger dar.

RUMUNISCHER NACKTHALSTUMMLER, rol (Foto Wolters)

Sie sind mittelgrob und haben eine kraftige Figur. Ihr Kopf ist gewolbt, nicht zu schmal und ohne Haube. Die Iriden sind perlfarbig, dabei moglichst rein, der Augenrand schmal und farblich unauffallig. Der mittellange Schnabel ist leicht nach unten gerichtet und hornfarbig bis dunkel bei Roten sowie hell bis hellhornfarbig bei Gelben. Der mittellange Hals wird leicht nach hinten gebogen. Die Halsmitte ist rundherum unbefiedert: kurze Stoppeln, die periodisch wachsen, eintrocknen und wieder ausfallen, werden bei der Bewertung nicht als Fehler angesehen. Die runzelige Halshaut ist fleischfarbig bis braun. Die mittelbreite Brust tritt wenig hervor. Der mittellange Rucken fallt nach hinten ab. Die Flugel sind verhaltnismabig lang, die Schwingen werden locker aufoder neben dem Schwanz getragen. Dieser ist ziemlich lang, wird flach getragen und besteht aus 12 bis 16 Steuerfedern. Die Laufe sind hochstens mittellang, eher kurzer und unbefiedert. Das Gefieder ist mit Ausnahme der Halsmitte normal entwickelt, die Federn dabei verhaltnismabig lang. In Deutschland sind nur die Farbschlage Gelb und Rot anerkannt. Erwunscht wird ein sattes Braunrot bzw. Gelb. Der Bauch soll durchgefarbt sein, der Rucken hell. Schwingen und Schwanz laufen hell aus. Rote oder gelbe Finkenzeichnung wird gern gesehen. In Rumanien kennt man daruberhinaus auch RotU und Gelbgescheckte sowie Getigerte.

Die RUMUNISCHEN NACKTHALSPURZLER sind nackthalsige Verwandte der Rumanischer weibschwanztummler. Derzeitig kommen sie noch recht selten vor. Sie sind mittelgrob und mit breitem, rundem Kopf ohne Haube versehen: der Schnabel ist mittellang und hell. Ebenfalls hell sind die Augen, mittellang ihr nackter Hals. Die Schwingen hangen leicht neben dem Schwanz. Die Beine sind mittellang und immer glattfuUig. Diese Tauben zuchtet man nur schwarz mit weibem Schwanz.

Die MOLDAUISCHEN NACKTHALSTUMMLER wurden erstmalig 1910 beschrieben. Sie tauchten zunachst in der Umgebung der Stadte Roman und Lai auf. Zeitweise gerieten sie in Vergessenheit, kamen aber immer wieder aus der Versenkung. Sie ahneln dem Rumanischen Nackthalstummler, sind lediglich kleiner. Gefiederfarbe ist in der Regel Rot mit weibem Schwanz. Fruher soll es aber auch Einfarbige in Gelb, weib, Schwarz, Rotlichblau und Gescheckt gegeben haben. Der Kopf ist klein, der Schnabel mittellang, der Hals mittellang und in der Mitte frei von Federn.