2. ZWERGKROPFER
Die BRUNNER KROPFER (Brenesky Volak: Abb.
147) sind nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch bei uns stark verbreitet. Es
sind elegante Rassetauben und die kleinsten unter den Kropftauben. Sie sind
lebhaft, und ihr Balzgehabe ist imposant. Brunner Kropfer stehen hoch
aufgerichtet, ihr Kopf ist langlich, die Stirn nur wenig gewolbt. Die Augen sind
bei weiben und Geganselten dunkel, sonst orangefarbig. Der schmale Augenrand ist
je nach Gefiederfarbe hell bis dunkel, aber nie rot, der dunne und mittellange
Schnabel bei weiben, Isabellfarbigen, Roten, Gelben, Gelbfahlen und Geganselten
hellfleischfarbig, sonst hornfarbig bis schwarz. Die Schnabelwarzen sind nur
wenig entwickelt, klein und flach. Der Hals soll moglichst lang sein, der
kugelformige Kropf hoch angesetzt und am Hinterhals Nackenblaswerk zeigend. Die
Brust ist lang und schmal, so dab eine Taille sichtbar wird. Das Brustbein soll
kaum hervortreten. Der lange und schmale Rucken bildet mit dem Schwanz eine
abfallende Linie. Die langen und hoch angesetzten Flugel stehen am Bug etwas ab,
die Schwingen sind deutlich gekreuzt. Der Schwanz ist lang und gut geschlossen.
Die langen Beine stehen eng beieinander. Laufe und Zehen sind lang, dunn und
unbefiedert. Die Schenkel sollen sich leicht gebogen vom Korper abheben. Das
Gefieder liegt glatt und fest am Korper an.
Zur Farbschlagsskala zahlen Einfarbige in weib, Schwarz, Rot, Gelb, Blau
mit Binden, Blaufahl, Rotfahl und Gelbfahl, desweiteren weibbindige in Schwarz,
Rot, Gelb, Blau, Blaufahl, Silber und lsabell, Gestorchte in Schwarz, Rot und
Gelb, die eine weibe Gefiederfarbe mit farbigen Schwingen, Schwanz, Brust und
Oberkopf haben, Getigerte in Schwarz, Rot und Gelb, Geherzte in Schwarz, Rot,
Gelb, Blau, Blaufahl, Rotfahl und Gelbfahl, die eine Flugelrose zeigen, und
schlieUlich Geganselte in Schwarz, Rot, Gelb und Blau. Deren Farbbild wird von
einem weiben Kopf mit mittelgrobem Latz, weibem Rucken mit Ausnahme des
Schultergefieders. das ein farbiges Ruckenherz bildet, weibem Bauch und weiben
Schenkeln gepragt. Der Schwanzkeil soll hingegen farbig sein.
Die PRUGER
KROPFER waren verwandt mit dem Brunner Kropfer, waren aber etwas grober und
hoher gestellt und hatten befiederte Beine.
Die ENGLISCHEN ZWERGKROPFER (Abb. 148) als
verzwergte Form der Englischen Kropfer sollen der GroUrasse in allen Teilen
entsprechen. Als hochstes Langenmab werden 35 cm genannt, und die Beinhohe soll
15 cm nicht uberschreiten. Hohe Stellung und kleiner Korper machen den Wert
dieser Rasse aus. Nach Deutschland kamen die Englischen Zwergkropfer gegen Ende
des letzten Jahrhunderts und fanden bei uns in den zwanziger Jahren eine grobe
Verbreitung. Die Tiere stehen hoch aufgerichtet. Ihr Kopf ist klein und zeigt
eine mabig gewolbte Stirn. Die Augen sind orangefarbig, bei weiben jedoch
dunkel. Ihr schmaler Rand ist der Gefiederfarbe angepaUt. Der Schnabel ist lang
und kraftig, die Schnabelwarzen nur wenig entwickelt, glatt und flach. SchwarzU
und Blaugeherzte haben einen dunklen, alle anderen Varianten einen hellen
Schnabel. Der Hals ist lang. Der moglichst kugelformige Kropf soll an der Brust
gut geschnurt sein. Die hintere Linie von Kopf und Hals soll bis zu den
Schultern einen sanften Bogen bilden, die Vorderpartie vom Kropf bis zu den
Schenkeln lang sein und das Brustbein aus der Taille leicht hervortreten. Der
lange und schmale Rucken bildet mit dem Schwanz eine abfallende Linie. Die
langen Flugel werden fest geschlossen getragen, die Flugelspitzen sollen sich
auf dem Schwanz nicht kreuzen. Dessen Ende darf den Boden nicht beruhren. Die
langen Beine stehen eng beieinander, die Schenkel und Laufe sind mit kleinen
weiben Federchen besetzt. Die Zehenbefiederung bildet eine Tellerform. Das
Gefieder liegt straff am Korper an. Neben weiben kennen wir Geherzte in den
Farben Schwarz, Blau, Rot, Gelb, Blaufahl, Rotfahl und Gelbfahl. In Nahe des
Flugelbugs befinden sich einige weibe Federchen. Der Schwanz ist farbig bei
Schwarz, Blau und Blaufahl sowie hell bei den anderen Farbschlagen.